PayPal hat die Übernahme des schwedischen Start-ups iZettle angekündigt. Für das in Stockholm ansässige Unternehmen, das Zahlungen mit Smartphones und Tablets ermöglicht, gibt die ehemalige eBay-Tochter 2,2 Milliarden Dollar aus. Ziel ist es, die „Präsenz im Einzelhandel“ auszubauen.
iZettle ist vor allem in Europa und Lateinamerika aktiv, unter anderem in Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Schweden und Spanien. Es bietet mit dem iZettle Reader ein Gerät für kontaktlose, mobile Zahlungen und Kartenzahlungen an – nach Unternehmensangaben ohne monatliche Fixkosten. Die Software iZettle Go wiederum ist ein mobiles Kassensystem für Smartphones und Tablets, das Zahlungen per Bargeld, Karte, Apple Pay, Google Pay und Rechnung akzeptiert.
„Kleine Unternehmen sind der Motor der Weltwirtschaft. Wir bauen unsere Plattform weiter aus, um ihnen dabei zu helfen, online, im Einzelhandel und mobil erfolgreich zu sein“, wird Dan Schulman, President und CEO von PayPal, in einer Pressemitteilung zitiert. „iZettle und PayPal passen strategisch zueinander. In der heutigen digitalen Welt wollen Verbraucher einkaufen, wann, wo und wie sie möchten. Mit fast einer halben Million Händler auf ihrer Plattform ergänzen Jacob de Geer und sein Team PayPal mit hervorragenden Funktionen und kompetentem Personal. PayPal wird dadurch seine Möglichkeiten erweitern, um globaler Anbieter von Omnichannel-Handel-Lösungen aus einer Hand zu werden.“
PayPal will die Techniken und Produkte von iZettle aber nicht nur nutzen, um seine Einzelhandelsaktivitäten in den von iZettle bedienten elf Märkten in Europa und Lateinamerika zu stärken. Das Unternehmen will zudem sein bestehendes Geschäft in weiteren Märkten kurzfristig in Richtung Einzelhandel ausweiten und seine vorhandenen Omnichannel-Handelslösungen in Australien, Großbritannien und den USA weiter vorantreiben.
„Der Zusammenschluss von iZettle und PayPal wird unseren Händlern enorme Vorteile bringen, da sie so Zugriff auf ein noch breiteres Angebot an Lösungen erhalten, die ihnen dabei helfen, Zahlungen zu empfangen, besser zu verkaufen und ihr Geschäft auszubauen“, kommentierte Jacob de Geer, CEO von iZettle. Der Zusammenschluss mit PayPal solle iZettle-Kunden helfen, in dem von Großkonzernen dominierten Markt erfolgreich zu sein.
PayPal zufolge strebt iZettle in diesem Jahr einen Umsatz von 165 Millionen Dollar an. Zudem soll das schwedische Unternehmen Zahlungen im Wert von rund 6 Milliarden Dollar abwickeln. Zur Höhe des zu erwartenden Jahresverlusts machte PayPal keine Angaben. Bis 2020 soll iZettle jedoch aus eigener Kraft EBITDA-rentabel werden.
Der Abschluss der Transkation ist für das dritte Quartal geplant. Jacob de Geer soll sein Unternehmen weiterhin führen. Er ist jedoch künftig PayPal-COO Bill Ready unterstellt. Nach Abschluss der Transaktion soll iZettle das „europäische Center of Excellence für die Einzelhandelsprodukte und –serviceangebote von PayPal werden“.
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