NFC im iPhone: iOS 12 soll mehr Funktionen bieten

Zur WWDC Anfang Juni könnte Apple die erweiterten Möglichkeiten zur Nutzung von NFC bekannt geben. Ob Banken nun endlich auch Zugriff darauf erhalten, bleibt abzuwarten.

Nach einem Bericht von The Information plant Apple für Entwickler erweiterte Zugfriffsmöglichkeiten auf den in jüngeren iPhones integrierten NFC-Chip. Demnach soll es unter iOS 12 möglich sein, die Technik auch für das Öffnen von Hoteltüren oder Autos nutzen zu können. Ob auch Banken Zugriff auf den NFC-Chip erhalten, bleibt abzuwarten. Bisher erlaubt der iPhone-Hersteller nur dem eigenen Bezahldienst Apple Pay den NFC-Chip im iPhone für die Authorisierung von Transaktionen zu nutzen.

Die Quellen des Magazins gehen davon aus, dass Apple auf seiner Entwicklermesse World Wide Developers Conference Anfang Juni Details zur erweiterten Nutzung des NFC-Chips bekannt geben wird.

 

Für Zahlungen via Apple Pay wird ein aktuelles iPhone beziehungsweise iPad mit Touch-ID-Sensor oder eine Apple Watch benötigt (Bild: Apple).

 

Nachdem Apple die NFC-Technik 2014 erstmals in ein iPhone integriert hatte, war der Zugriff darauf zunächst nur für Apple Pay möglich. Mit iOS 11 erhielten 2017 erstmals auch Drittanbieter Zugriff auf den NFC-Chip.

NFC-Tgas (Bild: Shutterstock/cheyennezj)

In der Keynote zur Entwicklerkonferenz WWDC 2017 gab es einen ersten Hinweis darauf. Dort wurde ein Datenaustausch zwischen Apple Watch und einem Fitnessgerät gezeigt. Inzwischen wurde eine Dokumentation für Entwickler entdeckt, die das Framework Core NFC beschreibt. Damit soll möglich sein, NFC-Tags mit dem NFC Data Exchange Format (NDEF) auszulesen.

Apple wäre aber nicht Apple, würde es die Nutzung nicht zugleich einschränken. Bei Android-Geräten mit NFC sind schon länger Datenaustausch oder auch die Bluetooth-Koppelung mit anderen Geräten mittels Berührung möglich. Apple hingegen erlaubt bislang nur die Erkennung von NFC-Tags und einen einfachen Lesezugriff.

„Ihre App kann Tags lesen, um Nutzern mehr Informationen über ihre physikalische Umgebung und die darin befindlichen Objekte zu geben“, heißt es zur NFC-Nutzung. „Ihre App könnte beispielsweise die Nutzer über Produkte informieren, auf die sie in einem Ladengeschäft stoßen, oder über Ausstellungsstücke in einem Museum.“

Einen von Banken erwünschten Zugriff blockierte der iPhone-Hersteller mit dem Argument, dass Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit darunter leiden könnten. „Wenn man sein iPhone heute an ein NFC-Terminal hält, weiß das Telefon automatisch, dass es Apple Pay öffnen muss“, sagte Apple-Pay-Chefin Jennifer Bailey in einem Interview. „Wenn mehrere Apps NFC nutzen könnten, wäre es schwierig, denselben Komfort und dasselbe Tempo zu bieten.“

Die Banken wiederum wollen den für sie „strategisch wichtigen Zukunftsmarkt“ nicht ausschließlich Apple überlassen. Eine Öffnung der Technologie sei zudem auch für andere Branchen wichtig, argumentierten australische Banken. Schweizer Verbraucherschützer reichten vergeblich eine Kartellklage ein, in der sie Apple den „klaren Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung“ vorwarfen.

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