Intel ist seinen Chef Brian Krzanich wegen einer einvernehmlichen Beziehung zu einer Mitarbeiterin los. Beziehungen zu direkt und indirekt untergebenen Mitarbeiter sind laut internen Regeln des Prozessorherstellers verboten.
„Angesichts der Erwartung, dass alle Mitarbeiter die Werte von Intel respektieren und sich an den Verhaltenskodex des Unternehmens halten, hat der Vorstand den Rücktritt von Herrn Krzanich akzeptiert“, teilte das Unternehmen mit.
Mit wem Krzanich liiert war ist nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass er mit Brandee Krzanich verheiratet ist, mit der er zwei Töchter hat. Krzanich war seit 1982 im Unternehmen und hat 2013 Paul Otellini als CEO abgelöst. Als Übergangslösung fungiert nun Robert Swan, der Finanzvorstand des Unternehmens, als CEO. Intel-Vorstandsvorsitzender Andy Bryant sagte, er sei „zuversichtlich“ in Swans Fähigkeit, den Chiphersteller zu führen, bis Intel seinen nächsten CEO gefunden hat. Swan ist seit Oktober 2016 CFO von Intel und leitet die globalen Finanz-, IT- und Unternehmensstrategie-Organisationen. Zuvor war er neun Jahre lang CFO von eBay Inc. Davor war er CFO von Electronic Data Systems und TRW Inc.
Intel wurde kürzlich darüber informiert, dass Herr Krzanich in der Vergangenheit eine einvernehmliche Beziehung zu einer Intel-Mitarbeiterin hatte. Eine laufende Untersuchung durch interne und externe Anwälte hat einen Verstoß gegen die internen Regeln des Prozessorherstellers bestätigt, die für alle Manager gilt. Angesichts der Erwartung, dass alle Mitarbeiter die Werte von Intel respektieren und sich an den Verhaltenskodex des Unternehmens halten, hat der Vorstand den Rücktritt von Herrn Krzanich akzeptiert.
Krzanich verkauft Intel-Aktien im Wert von 24 Millionen Dollar
In die Schlagzeilen geriet Krzanich Anfang des Jahres als bekannt wurde, dass er in den vorangegangenen Monaten Aktien seines Unternehmens im Wert von 24 Millionen Dollar abgestoßen hatte. Zu diesem Zeitpunkt wusste der Intel-Managerbereits von den von Sicherheits-Forschern entdeckten Lücken in den Prozessoren seines Unternehmens. Öffentlich war der Fehler zum Zeitpunkt des Verkaufs der Papiere jedoch noch nicht bekannt.
Ob sich Krzanich tatsächlich von seinen Intel-Aktien trennte, um mögliche Kursverluste durch die anstehende Offenlegung der Schwachstellen zu vermeiden, ist nicht bekannt. Laut Business Insider sorgte der Verkauf Ende November 2017 jedoch für Verwirrung, da der Intel-CEO anschließend nur noch 250.000 Intel-Aktien hielt. Dabei soll es sich um die Mindestmenge handeln, die Krzanich laut seinem Anstellungsvertrag besitzen muss.
Betrachtet man die Kursentwicklung der Intel-Aktie in den vergangenen Monaten, sollte sich Krzanich durch sein „Insiderwissen“ keinen finanziellen Vorteil verschafft haben. Zum Zeitpunkt des Verkaufs seiner Aktien am 29. November 2017 notierte das Papier bei 43,95 Dollar. Selbst wenn man die Kursverluste berücksichtigt, hätte Krzanich bei einem Verkauf im Lauf des gestrigen Tags, also nach Bekanntwerden der Sicherheitslücken, einen Preis von mindestens 44,85 Dollar erzielen können.
Ein Intel-Sprecher erklärte gegenüber Business Insider, es gebe keinen Zusammenhang zwischen dem Aktienverkauf im November und den Sicherheitslücken. Der CEO habe die Aktien im Rahmen eines Standard-Verkaufsplans abgestoßen. Er halte weiterhin Intel-Aktien in Übereinstimmung mit den Unternehmensrichtlinien.
Tatsächlich erfolgte der Verkauf laut einer Börsenpflichtmeldung im Rahmen eines zuvor aufgestellten Trading Plan. Diese geplanten Verkäufe hätten das Ziel, mögliche Vorwürfe wegen Insiderhandels zu entkräften. Allerdings sei der Plan erst Ende Oktober eingereicht worden – Intel habe von den Schwachstellen aber bereits im Juni gewusst.
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18 Kommentare zu Intel-Chef Brian Krzanich tritt zurück
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Da du ja hier immer den Betrogenen spielst. Verklage doch einfachh IBM .
Viel Spaß und gebe Bericht.
Warum soll IBM für fehlerhafte Intel-CPUs haften?
Der Kontext erklärt sich mir nicht.
Wenn, dann ist Intel der Beklagte, nicht IBM.
„Erst hat er die Kunden betrogen – mit falsch konstruierten CPU-Designs die für Seitenkanal-Angriffe anfällig sind.“
Diese Aussage, da muss man sich ja schon mal an den Kopf fassen. Diese CPU-Design ist wahrscheinlich genau so alt wie sie. Dennoch versteh ich die Verärgerung aber ich denke er hat nach eigenem Verstand gehandelt auch wenn das nicht in Ordnung ist. Ich denke jeder von uns hätte seine Anteile verkauft. Das er nun geht aufgrund dieser ominösen Regel, die in meinen Augen lächerlich ist, ist sein Recht. Immer diese Hate-Speeches…
Vielleicht sollten sich die Leute die sich darüber auslassen, sich mal informieren wie dieser Angriff ausgeführt wird, denn dies ist nicht ganz so einfach wie das hier dargestellt wird und wir als klein Verbrauchen müssen uns da mal überhaupt keine sorgen machen.
Nein, er ist ganz sicher ein sehr alter User – so alt, dass er sich nicht mehr erinnern kann, was vor 20 Jahren die Diskussion war. ;-)
Aber Sorgen mache ich mir dann doch, weil mir Sicherheit wichtig ist, weil ich mit meinem Rechner wichtige Dinge tue, und weil ich eben durchaus die Erwartung habe, dass zwar Fehler passieren können, dass man diese aber auch beheben sollte.
Dass derzeit doch sehr viele noch gut funktionierende Systeme nicht gefixed werden, sehe ich als nicht nur eine schlechte Intel-Entscheidung an, sondern ich sehe auch, dass deswegen unnötig viele Ressourcen / Systeme auf dem Müll landen werden. Und das ist Mist.
Klar, sie wollen neu verkaufen, aber das durch die Hintertür zu forciere, ist nicht schön.
Ich beispielsweise, werde mir erst ein neues System kaufen (ob Intel oder AMD), wenn ich sicher sein kann, dass die CPUs gegen Spectre und Co nicht anfällig sind. Und dass das noch zwei, drei Jahre dauern kann, ist mir klar. So lange nutze ich eben den aktuellen Rechner weiter.
Er hat DEFEKTE CPUs verkauft!
Und als er darüber informiert wurde hat er nicht dafür gesorgt, dass Kunden einen adäquaten Ersatz bekommen, sondern diese mit untauglichen SW-Patches abgespeist.
Und – zwar nicht alle Kunden, sondern nur die CPU-Generationen von ca. 5 Jahren Alter.
Ich habe Intel-CPUs mit und ohne Spectre/Meltdown Fehler noch im Einsatz. Ich möchte für die fehlerhaften Produkte von Intel Ersatz haben!
Und weil Mr. Ex-Intel keinen Ersatz geleistet hat ist er ein Betrüger. Er betrügt mich um den mir zustehenden Schadens-Ersatz, denn er (und seine Vorgänger) haben mir fehlerhafte Produkte angedreht!
Klagen.
Okay.
Beklagter?
Intel GmbH oder Intel Inc?
Gerichtsstand?
München oder San Jose?
Gegenstandswert?
Wie hoch ist der Schaden je CPU?
Deutsche Rechtsgrundlage?
Auf welchem Gesetz und §?
Konkrete Angabe bitte.
Wenn USA: welches Gesetz?
Das müsste für Dich doch ein Klacks sein, mal eben hier die Dinge vorab zu klären, oder – @Recht-Sprecher?
Komisch: Ich dachte, dafür gibt es Anwälte, und dass diese ihr Geld damit verdienen.
Ich würde ja antworten, aber ich darf als Privatmensch keine Rechtsberatung machen. ;)
Wozu? Du bist doch hier das Genie!
@K.K.
Du kannst Deine freie Meinung (Art. 5 GG) äußern. Das ist keine Rechtsberatung sondern eine Meinungsäußerung.
@C-Kritiker
Ich kenne die Gesetztes-Grundlage & Vorgehensweise. Was ist aber mit Dir, der hier ständig (unter verschiedenen Nicknames) widerspricht, alles besser weiß – und natürlich immer den Apfel unterstützt, egal was für ein Mist der Apfel macht?
Was ist Deine Rechts-Expertise hier?
Oder hast Du wieder nur „heiße Luft“ zu bieten?
Sind wir hier bei Apple? Nein! -> Fail!
Poste ich meine Kritik an dir mit verschiedenen Namen? Nein! -> Fail!
Bist du unsympathisch und klugsch…erisch in deiner Art und Weise? Auf jeden Fall! Ja!
Und das hat absolut gar nichts Wissen, Unterstützung oder einer Rechts-Expertise zu tun, sondern ist eine Meinung! Du Experte!
Aha – nur „heiße Luft“. Als Meinung…
Meine Meinung betrifft DICH PERSÖNLICH! Ich darf leider nicht genau schreiben, was ich so richtig von dir halte. Aber glaube mir, „wenig schmeichelhaft“ ist noch weit, weit weg davon.
dito – und q.e.d. Nur „heiße Luft“…
Warum wird der CEO hier als Firmenchef titulliert? IMHO ist der Vorstandsvorsitzende der Chef.
Intel ist ein liebloser Laden, das ist sogar Firmenphilosphie!
Abschiedsgrüße? Nie im Leben!
Erst hat er die Kunden betrogen – mit falsch konstruierten CPU-Designs die für Seitenkanal-Angriffe anfällig sind.
Dann hat er den Kunden keine Entschädigung zukommen lassen – und die (dummen?) Kunden lassen sich das gefallen und kaufen dort weiter…
Von den überhöhten Preisen und Marketing-Machenschaften ganz zu Schweigen, ebenso wie vom Stillstand der CPU-Entwicklung, obwohl Besseres schon vorhanden war.
Dann hat er – rechtzeitig VOR Bekanntgabe der CPU-Schwachstellen – alle seine Anteilsscheine, bis auf den Pflicht-Anteil, rechtzeitig verkauft.
Und zuletzt fängt er noch in der Firma etwas an, was von vornherein nicht OK war. Er hat ja die Richtlinien VOR seinem Tete-a-Tete gekannt.
Nein, Mr. Ex-Intel war keine gute Führungskraft. Andrew S. Grove war eine gute Intel-Führungskraft & Gründer. Und er hatte damals alle Pentiums mit FDIV-Bug mit Hardware ausgetauscht. DAS ist eine Führungskraft gewesen! Der jetzige Mr. Ex-Intel war nur ein mieser Betrüger, der es nicht wert ist noch einen Nachruf zu bekommen.
Tja, niemand ist vor der Liebe gefeit. Alles Gute für die Zukunft auch außerhalb von Intel.