Microsoft setzt sich dafür ein, dass der US-Kongress Gesetze zur Regulierung von Techniken zur Gesichtserkennung verabschiedet. Das Unternehmen reagiert damit auf Kritik an seiner Zusammenarbeit mit der derzeit umstrittenen US-Einwanderungsbehörde Immigration and Customs Enforcement (ICE). Angeblich soll Redmond sie mit Techniken zur Erkennung von Gesichtern beliefern.
Nach Unternehmensangaben beinhaltet die Zusammenarbeit mit der ICE jedoch keine Techniken zur Gesichtserkennung. Ein Blogeintrag eines Microsoft-Managers legt jedoch das Gegenteil nahe. General Manager Tom Keane hatte im Januar die Zusammenarbeit mit der Einwanderungsbehörde öffentlich gemacht und dabei auch die Möglichkeiten der Gesichtserkennung für die ICE herausgestellt.
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Die Behörde wurde zuletzt aufgrund der von ihr vorgenommenen Trennung von Familien, die illegal in die USA eingereist sind, national und auch international scharf kritisiert. Mitarbeiter von Microsoft hatten daraufhin sogar gefordert, jegliche Zusammenarbeit mit der ICE einzustellen – ein Forderung, auf die das Unternehmen jedoch nicht einging.
Am vergangenen Freitag äußerte sich nun President und Chief Legal Officer Brad Smith in einem Blogeintrag zu dem Thema. Unter anderem forderte er die Einrichtung eines parteiübergreifenden Ausschusses, der sich mit Gesichtserkennung beschäftigen und Vorschläge für eine mögliche Regulierung der Technik erarbeiten soll. Der Gesetzgeber solle klären, ob beispielsweise für die Sammlung von Daten zur Gesichtserkennung eine vorherige Zustimmung der Betroffenen erforderlich sei. Es müsse außerdem ein Auskunftsrecht der Betroffenen zu bereits gespeicherten Daten geprüft werden. Auch technische Anforderungen wie eine Mindestgenauigkeit könnten Smith zufolge Bestandteil einer Regulierung sein.
Solange es keine rechtlichen Vorgaben gibt, will Microsoft die Technik weiterentwickeln und eigene Richtlinien aufstellen. Smith zufolge hat Microsoft bereits Anfragen von nicht näher genannten Kunden zum Einsatz seiner Gesichtserkennungstechnik abgewiesen, weil es Risiken für die Menschenrechte befürchtete. Diese Linie werde Microsoft auch künftig verfolgen.
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