Suse hat die Entwicklung eines Linux-Kernels angekündigt, der speziell an Microsofts Clouddienst Azure angepasst ist. Der Kernel soll die Leistung und Geschwindigkeit von Suse Linux Enterprise Server (SLES) 15 verbessern, das als On-Demand-Instanzen auf der Azure-Plattform ausgeführt wird.
Die Verbesserungen werden die Anpassungen erreicht, die die Nutzung neuer Azure-Funktionen erlauben, darunter Accelerated Networking auf Basis der Virtualisierungsfunktion SR-IOV (Single Root I/O Virtualization) und Write Accelerator. Außerdem soll der neue Kernel den Einsatz künftiger Azure-Funktionen unmittelbar nach deren Bereitstellung ermöglichen.
„Wir haben eng mit Suse zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass Kunden, die Suse Linux Enterprise Server einsetzen, erstklassige Erfahrungen mit Microsoft Azure machen“, erklärte KY Srinivasan, General Manager der Enterprise Open Source Group bei Microsoft.
Der neue Kernel soll den Datendurchsatz mit Netzwerk um bis zu 25 Prozent steigern. Die durchschnittliche Latenzzeit soll indes im Vergleich zu früheren Versionen um 23 Prozent sinken. Auch die Speicherauslastung soll abnehmen.
Alter Kernel steht weiterhin zur Verfügung
Ab Werk werden SLES-15-Instanzen zwar den neuen angepassten Kernel nutzen, Anwender haben aber die Möglichkeit, über den Paketmanager Zypper zum alten Kernel zu wechseln. Zudem haben Nutzer Zugriff auf Werkzeuge und Ressourcen für eine native Cloud-Einrichtung. Sie werden über das Suse Public Cloud Module angeboten.
Microsoft hat sich in den vergangenen Jahren immer stärker für Open-Source-Software und Linux geöffnet – gerade auch im Bereich Cloud-Computing. Ende 2017 liefen auf mehr als 40 Prozent aller virtuellen Maschinen auf Azure Linux-Betriebssysteme. Inzwischen unterstützt Microsoft auf Azure mehr als ein halbes Dutzend Linux-Distributionen, darunter CentOS, CoreOS, Debian, Oracle Linux, Red Hat Enterprise Linux, Suse Enterprise Linux, OpenSuse und Ubuntu.
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