Vier Jahre nach dem Start der Gmail-Alternative Inbox will sich Google wieder ganz auf Gmail konzentrieren. Inbox wird nur noch bis Ende März 2019 verfügbar sein. „Inbox meldet sich ab“, schreibt Gmail-Produktmanager Matthew Izatt in einem Blogeintrag. Er verspricht Nutzern einen problemlosen Umstieg, da viele der besten Inbox-Features inzwischen auch bei Gmail zu finden seien.
Das E-Mail-Programm Gmail ist seit April dieses Jahres in einer stark überarbeiteten Version verfügbar. Dabei übernahm Google auch Funktionen, die zuvor schon in seinen Mobil-Apps oder der hauseigenen Alternative Inbox verfügbar waren. Zu den neuen Features zählte der Modus „Vertraulich“, der E-Mails mit Ablaufdatum ermöglichte. Auch konnte das Lesen eine zusätzliche Authentifizierung per SMS voraussetzen. Künstliche Intelligenz sollte „Automatische Erinnerungen“ und „Intelligente Antworten“ beflügeln.
Gleichzeitig gaben Google-Manager zu verstehen, dass Inbox in Zukunft eher als experimentelle Spielwiese zur Erprobung künftiger Gmail-Features dienen sollte. Es sollte demnach „die Version der nächsten Generation für frühe Anwender“ sein. Gmail hingegen sei als Flaggschiff zu sehen, das schließlich die besten neuen Features erhält.
Das war die erste Kehrtwende, denn bei der Einführung von Inbox im November 2014 hatten die Google-Entwickler die Gmail-Alternative noch als Zukunft von Gmail und E-Mail-Clients insgesamt gepriesen. Auch wenn sie das bereits zehn Jahre bestehende Gmail nicht einfach von heute auf morgen ersetzen wollten, sahen sie Inbox besser für die Probleme der nächsten zehn Jahre positioniert: „Langfristig hoffen wir, dass die meisten unserer Nutzer zu Inbox kommen.“
Dazu sollte es nicht kommen, vielmehr führt der Weg jetzt für alle zurück zu Gmail. Google gibt inzwischen Hilfestellung für den Wechsel von Inbox zu Gmail. „Im neuen Gmail finden Sie die besten Funktionen von Inbox wieder“, heißt es darin zu Features wie E-Mails zurückstellen, automatischen Erinnerungen und intelligenten Antworten. Dazu kämen zahlreiche neue Funktionen in Gmail ähnlich wie in Inbox. Auch gebe es dort jetzt die Möglichkeit, experimentelle Funktionen zu testen – wie zum Beispiel das auf maschinellem Lernen basierende „Intelligente Schreiben“, das den Nutzern Textvorschläge anbietet.
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