D.J. Koh, Chef von Samsungs Mobilsparte, hat die Vorstellung des Galaxy A9 genutzt, um sich erneut zum geplanten faltbaren Smartphone seines Unternehmens zu äußern. In einem Interview mit CNET USA beschrieb er Ende vergangener Woche ein Gerät mit Multitasking-Funktionen, das sich als Tablet nutzen und zu einem tragbaren Telefon zusammenfalten lässt.
„Wenn wir ein faltbares Telefon herausbringen, muss es wirklich aussagekräftig für unsere Kunden sein“, sagte Koh. „Falls das Nutzererlebnis nicht meinem Anspruch gerecht wird, werde ich ein solches Produkt nicht ausliefern.“
Er betonte zudem, dass das faltbare Smartphone keine Spielerei sein werde, die „nach sechs bis neun Monaten nach seinem Start wieder verschwindet“. Es werde zudem weltweit angeboten werden, nicht wie das mit einem gekrümmten Display ausgestattete Galaxy Round, das Samsung nur in Südkorea verkauft habe.
Allerdings werde Samsungs erstes faltbares Smartphone ein Prüfstand für den neuen Formfaktor sein, um zu sehen, wie Kritiker und der Markt reagieren. Das Galaxy Round mit seinem zur Mitte hin gekrümmten Bildschirm, ist der direkte Vorläufer von Galaxy Note Edge und Galaxy S6 Edge, Samsungs ersten Smartphones mit seitlich abgerundeten Displays.
An einem tragbaren Gerät mit faltbarem Display arbeitet Samsung mindestens seit 2013, also es auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas erstmals ein flexibles OLED-Display präsentierte. Im September schließlich bestätigte Koh, dass Samsung das Gerät noch in diesem Jahr vorstellen werden, möglicherweise schon im Dezember auf Samsungs Entwicklerkonferenz. Ein faltbares Display wäre ein sehr wichtiger Fortschritt im technisch derzeit nahezu ausgereizten Smartphonemarkt.
Allerdings geht es Samsung auch darum, als erstes Unternehmen weltweit ein faltbares Smartphone einzuführen. Hier liegt es jedoch im Wettbewerb mit Huawei, das ebenfalls im November ein solches Produkt zeigen will. Nachdem das chinesische Unternehmen zuletzt Apple als zweitgrößten Smartphonehersteller ablöste, wird es jetzt wahrscheinlich Samsung ins Visier nehmen. Der Titel „erstes faltbares Smartphone weltweit“ könnte Huawei helfen, seinen Ruf als Wegbereiter zu etablieren und mehr Aufmerksamkeit für seine günstigeren Smartphones zu schaffen. Zumindest im Benchmark DxO Mobile hält Huawei schon seit einigen Monaten erfolgreich den Titel des besten Kamera-Smartphones.
Koh geht jedoch nicht davon aus, dass faltbare Smartphones mit ihrer Markteinführung zum Verkaufsschlager werden. „Möglicherweise wird es zum Verkaufsstart ein Nischenmarkt sein, aber er wird sich bestimmt ausweiten“, ergänzte Koh. „Ich bin zuversichtlich, dass wir ein faltbares Telefon brauchen.“
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