Huawei stellt Mate 20 Pro und Mate 20 vor

Das Pro-Modell bietet biometrische Entsperrung wahlweise mit 3D-Gesichtserkennung oder einem im Display integrierten Fingerabdruckleser. Beide Flaggschiff-Smartphones kommen mit dem Huawei-SoC Kirin 980 und einer Triple-Kamera.

Huawei hat in London seine neuen Flaggschiff-Smartphones Mate 20 Pro und Mate 20 präsentiert. Das Pro-Modell überrascht dabei mit einer Kombination von Features, die es deutlich von konkurrierenden und sich immer stärker ähnelnden Geräten abhebt.

Huawei Mate 20 Pro: Face-Unlock (Bild: Huawei)

So bietet das Mate 20 Pro eine biometrische Entsperrung, die wahlweise mit Gesichtserkennung oder einem Fingerabdrucksensor erfolgen kann. Für die Gesichtserkennung setzt der chinesische Hersteller offenbar eine ähnliche Technik wie Apples TrueDepth-Kamera ein. Der Gesichtsentriegelung dient hier eine 3D-Depth-Sensing-Kamera, die über 30.000 Punkte projizieren kann. Huawei verspricht außerdem die verschlüsselte Speicherung der biometrischen Informationen in einem sicheren Bereich.

Huawei Mate 20 Pro (links) und Mate 20 (Bild: Huawei)Huawei Mate 20 Pro (links) und Mate 20 (Bild: Huawei)

Mit dem im Bildschirm integrierten Fingerabdrucksensor verspricht der Hersteller eine einfache und sichere Entriegelung dank „Dynamic-Pressure-Sensing-Technologie“. Huawei gibt für beide Methoden eine Fehlerquote von nur eins zu einer Million an. Darüber hinaus steht auch die Entsperrung per Passwort zur Verfügung.

Huawei Mate 20 Pro: Fingerabdrucksensor unter dem Display (Bild: Huawei)

Bei der rückwärtigen Kamera setzt Huawei auf drei Objektive. Die zusammen mit Leica entwickelte Triple-Kamera hält ein 40-Megapixel-RGB-Hauptobjektiv für verschiedene Szenerien bereit, ergänzt von einem 8-Megapixel-Teleobjektiv. Dazu kommt das neue 20-Megapixel-Weitwinkelobjekt, das sich laut Hersteller für Landschaftsaufnahmen und zugleich für extreme Nahaufnahmen ab 2,5 Zentimeter eignet. Die Aufnahmen zusätzlich optimieren soll eine verbesserte KI-Fotografie, die Objekte und Fotoszenen in 1500 Szenarien und 25 Kategorien segmentieren kann, um Farben, Helligkeit und Kontrast automatisch anzupassen. CNET.com konnte die Kamera in London bereits praktisch erproben und zeigt die Ergebnisse in einer Bildergalerie.

Huawei Mate 20: Kamera-Low-Light (Bild: Huawei)

Beim drahtlosen Laden wartet Huawei mit einer besonders ausgefallenen Idee auf: In den Einstellungen lässt sich die Ladetechnik auf „Wireless Reverse Charging“ umstellen. Somit lassen sich andere für die Qi-Ladetechnik geeignete Geräte einfach nachladen, indem sie auf die Rückseite das Mate 20 Pro gelegt werden – im Test mit einem iPhone XS erprobt.

Das Huawei Mate 20 Pro könnte ein Smartphone-Baby von Samsung Galaxy S9 und einem iPhone X sein, beschreibt Scott Stein bei CNET.com seinen Eindruck. Es fühle sich fast genauso an wie das Galaxy S9 Plus mit seinem gebogenen 6,39-Zoll-AMOLED-Display und der Auflösung von 3120 mal 1440 Pixeln. Die obere Display-Aussparung und die 3D-Kamera für die Gesichtserkennung lasse mehr an ein iPhone X denken. Dank seinem länglichen Format sei es angenehm zu halten, ohne zu groß zu wirken.

Huawei Mate-20-Serie: Technische Daten (Tabelle: ZDNet.de)

Die Pro-Version verfügt über eine Akkukapazität von 4200 mAh. Mit dem Schnellladesystem SuperCharge stellt der Hersteller das Laden auf bis zu 70 Prozent in 30 Minuten in Aussicht. Für beschleunigten Vortrieb sorgt Huaweis eigenes SoC Kirin 980, das im September auf der IFA vorgestellt wurde und in allen Belangen schneller als der Snapdragon 845 sein soll. Durch die 7-Nanometer-Prozesstechnologie integriert Huawei auf dem Kirin 980 6,9 Milliarden Transistoren innerhalb einer 1 cm² großen Chipfläche, was dem 1,6-fachen der vorherigen Generation entspricht. Eine Besonderheit ist die integrierte Dual-NPU, die umfangreiche KI-Datenverarbeitung mit großer Effizienz verspricht.

Das zusammen mit dem Pro-Modell vorgestellte Huawei Mate 20 sieht ähnlich aus, hält aber weniger ausgefallene Extras bereit. Sein Format ist breiter und entspricht eher einem iPhone 8 Plus. Das größere 6,53-Zoll-LCD-Display kommt mit der Auflösung von 2244 mal 1080 Pixeln und einer deutlich geringeren Display-Aussparung. Die Akkukapazität fällt mit 4000 mAh ein wenig niedriger aus. Aber auch das Basismodell ist mit Kirin 980 und einer Triple-Kamera ausgestattet. Beide Modelle verfügen über 128 GByte Speicherplatz, der mit einer sogenannten Nano Memory Card um bis zu 256 GByte erweitert werden kann. Hierbei handelt es sich um ein von Huawei entwickeltes SD-Card-Format, das nur noch so groß wie eine Nano-SIM-Karte ist.

Huawei Mate 20 Pro: Nano Memory Card (Bild: Huawei)

Als Betriebssystem kommt das aktuelle Android 9 Pie mit Huaweis Oberfläche EMUI 9.0 zum Einsatz. Beide Smartphones kommen ab Ende Oktober in den Handel. Für das Mate 20 nennt der Hersteller einen Preis von 799 Euro, für das Pro-Modell 999 Euro.

Themenseiten: Biometrie, Displays, Huawei, KI, Kamera, Smartphone

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2 Kommentare zu Huawei stellt Mate 20 Pro und Mate 20 vor

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  • Am 17. Oktober 2018 um 12:53 von smartdata

    @Red
    „Aber auch das Basismodell ist mit Kirin 980 und der Triple-Kamera ausgestattet“
    Die Triple Kamera des Mate 20 ist aber nicht die Gleiche wie im Pro. Es ist also nicht „auch..mit..der “ sondern „auch mit einer anderen …“ ausgestattet.

    BTT:
    Es muss sich in der Praxis zeigen, ob und wie gut dieses System ist…
    Der InDisplay Fingerprintsensor ist aber wenigstens mal eine saubere Sache.

    • Am 17. Oktober 2018 um 13:01 von Kai Schmerer

      Danke für den Hinweis.

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