Der in der Regel gut informierte Analyst Ming-Chi Kuo von TF Securities geht davon aus, dass Apple ab 2020 – spätestens ab 2021 – die A-Serie-Chips von iPhones und iPads auch in seinen Macs einsetzen wird. Außerdem soll Apple auch die für 2019 und 2020 erwarteten Mobilprozessoren A13 und A14 exklusiv bei TSMC fertigen lassen.
Den Einsatz von A-Serie-SoCs in Macs verbindet der Analyst mit vier möglichen Vorteilen, wie AppleInsider berichtet. Zum einen würde die Apple wie bei iPhone und iPad die vollständige Kontrolle über alle Mac-Komponenten erhalten. Zum anderen würden sich die Fertigungskosten reduzieren, da die ARM-Chips günstiger als die derzeit verwendete Intel-Prozessoren. Den Kostenvorteil könnte Apple anschließend an seine Kunden weitergeben und mit günstigeren Preisen einen höheren Marktanteil erschließen.
Als vierten Grund nennt Kuo ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz, die keine ARM-Prozessoren einsetzt. Das sei allerdings mit einem Nachteil verbunden, weil ARM-Prozessoren keine Virtualisierung unterstützten, die wiederum im Enterprise-Segment benötigt werde.
Ob ARM-Prozessoren in Macs tatsächlich zu Preisvorteilen führen, bleibt abzuwarten. Microsoft und seine Partner unternehmen seit kurzem mit Windows 10 on ARM einen neuen Anlauf, Windows mit Mobilprozessoren zu kombinieren. Ziel ist es, stets mit dem Internet verbundene PCs anzubieten. Sie liegen derzeit aber noch auf dem Preisniveau von Premium-Geräten.
Kuo geht laut AppleInsider außerdem davon aus, dass Apple für seine Assistenzsysteme für autonomes Fahren, die irgendwann zwischen 2023 und 2025 starten sollen, ebenfalls auf Chips von ARM setzen wird. Ob das System vollständig autonomes Fahren erlauben wird oder sich auf fortschrittliche Assistenzfunktion beschränkt, sei noch offen.
Der Analyst bestätigte auch seine frühere Verkaufsprognose für das iPhone XR, das ab morgen vorbestellt werden kann und Ende kommender Woche in den Handel kommen soll. Insgesamt soll Apple nun im ersten Fiskalquartal, das das wichtige Weihnachtsgeschäft beinhaltet, 83 Millionen iPhones ausliefern. Außerdem soll das iPhone XR Apple helfen, den üblichen saisonalen Einbruch nach dem Dezemberquartal abzuschwächen. Gegenüber dem Dezemberquartal sollen die iPhone-XR-Verkäufe in den Monaten Januar bis März nur um 30 Prozent einbrechen – statt 50 Prozent wie im Vorjahr beim iPhone 8.
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