AMD hat zwei neue GPU-Beschleunigerkarten enthüllt. Die Radeon Instinct MI60 und MI50 sind nach Angaben des Unternehmens die weltweit ersten Karten für Rechenzentren, die in einem 7-Nanometer-Verfahren hergestellte Grafikprozessoren enthalten. Sie sollen Deep Learning, High Performance Computing, Cloud Computing und Rendering-Anwendungen unterstützen.
Die Grafikeinheiten der Radeon Instinct MI60 und MI50 basieren auf der Vega20-Architektur, die TSMC im 7-Nanometer-FinFET-Verfahren fertigt. Sie verfügen über bis zu 4096 Stream-Prozessoren und bis zu 64 Compute Units.
Der 1 GHz schnelle 32 GByte große Grafikspeicher der MI60 ist über ein 4096-Bit-Speicherinterface angebunden, das eine Speicherbandbreite von 1024 GByte pro Sekunde ermöglicht. Die MI50 bietet dieselben Spezifikationen für den Grafikspeicher, begnügt sich jedoch mit 16 GByte.
Die maximale Rechenleistung der MI60 gibt AMD bei halber Genauigkeit mit 29,5 Teraflops an. Bei doppelter Genauigkeit soll sie 7,4 Teraflops erreichen. Die MI50 kommt auf 26,8 beziehungsweise 6,7 Teraflops.
Erhältlich sind die passiv gekühlten Beschleuniger als PCIe-Karten, die PCIe 4.0 und 3.0 unterstützen und 16 PCIe-Lanes benötigen. Sie belegen jeweils zwei Slots. Außerdem werden die Programmierschnittstellen OpenGL 4.6, OpenCL 2.0 und Vulkan 1.0 unterstützt. Als Betriebssystem wird 64-Bit-Linux benötigt.
Die 7-Nanometer-Vega-GPU soll indes gegenüber den 14-Nanometer-Chips der Beschleunigerkarte MI25 eine um 30 Prozent höhere Geschwindigkeit ermöglichen und zugleich den Energiebedarf um bis zu 50 Prozent senken. AMDs Infinity Fabric soll zudem die Kommunikation zwischen mehreren GPUs beschleunigen. Der Datenaustausch von GPU zu GPU soll bis zu 200 GByte pro Sekunde erreichen, was dreimal mehr ist als beim PCIe-4.0-Standard. Infinity Fabric erlaubt direkte Verbindungen zwischen bis zu vier GPUs.
7-Nanometer-Verfahrn für Zen 2
Darüber hinaus gab AMD einen ersten Einblick in die Zen-2-Architektur. Durch den Einsatz von TSMCs 7-Nanometer-Verfahren erreicht AMD die doppelte Transistordichte im Vergleich zur ersten Zen-Generation. Beim selben Energieverbrauch sollen die Prozessoren durch die kleineren Strukturen rund 25 Prozent mehr Rechenleistung ermöglichen. Chips mit gleicher Performance benötigen 50 Prozent weniger Energie. Damit würden die künftigen AMD-Prozessoren eine höhere Leistung pro Watt bieten als Intels aktuelle 14-Nanometer-Chips.
Die ersten Zen-2-Prozessoren will AMD 2019 auf den Markt bringen. 2020 sollen bereits Zen-3-Prozessoren folgen, für die ein verbesserter 7-Nanometer-Prozess entwickelt wird.
Die Beschleunigerkarte Radeon Instinct MI60 will AMD indes noch in diesem Jahr an seine Kunden ausliefern. Das kleinere Schwestermodell MI50 soll zum Ende des ersten Quartals 2019 folgen.
Intel wird nach seiner derzeitigen Planung erst im kommenden Jahr seine Chipfertigung auf ein neues Verfahren mit 10-Nanometer-Strukturen umstellen. 10-Nanometer-Chips sollen sogar erst zum Weihnachtsgeschäft 2019 erhältlich sein.
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