Google kämpft gegen Online-Piraterie

Dazu trägt auch der in Chrome integrierte Werbeblocker bei. Er filtert Werbeformate heraus, die bevorzugt von Piraterie-Websites eingesetzt werden. Google kritisiert zudem einen Missbrauch von Löschanfragen durch Rechteinhaber und Verwertungsgesellschaften.

Google hat einen aktuellen Bericht zum Kampf gegen Online-Piraterie veröffentlicht. Er nennt Details zu den von Google ergriffenen Maßnahmen wie das Herabstufen von Seiten in den Suchergebnissen oder deren vollständige Löschung aus dem Index aufgrund von Löschanfragen von Rechteinhabern. Der Bericht geht aber auch darauf ein, welche Auswirkungen der Werbeblocker des Browsers Chrome auf Websites hat, die unerlaubt kopiergeschützte Inhalte verbreiten.

Google (Bild: Google)Der im Februar aktivierte Filter richtet sich eigentlich gegen störende und aufdringliche Werbung, wie Pop-ups oder Anzeigen, die ungefragt und automatisch Audio wiedergeben. Er wurde laut Google zwar nicht als Werkzeug im Kampf gegen Online-Piraterie entwickelt, es habe sich aber herausgestellt, dass er effektiv die Geldquellen von Piraterie-Websites austrockne.

Schon 2017 habe Torrent Freak unter Berufung auf die Betreiber von drei Torrent-Websites berichtet, dass diese finanzielle Probleme aufgrund von Werbeblockern für Chrome von Drittanbietern hätten. Damals äußerten sie die Befürchtung, dass ein in Chrome integrierter Filter den noch verbliebenen geringen Profit zunichtemachen könne.

Google habe sich deswegen der Strategie angeschlossen, dem „Weg des Geldes“ zu folgen, um gegen Online-Piraterie vorzugehen, teilte das Unternehmen mit. Diesen Seiten werde deswegen auch der Zugang zu Googles Werbeangeboten verwehrt. Auch die von Google unterstützte Coalition for Better Ads verfolge diesen Ansatz. „Wir haben einen Werbeblocker in den Chrome-Browser integriert, der Anzeigen von Webseiten filtert, die nicht den Qualitätsstandards der Branche entsprechen, zumal einzelne Berichte nahelegen, dass diese Anzeigen überproportional auf Urheberrechte verletzenden Websites gefunden werden.“

Unabhängig davon muss Google weiterhin gemäß dem US-Gesetz Digital Millennium Copyright Act auf Anfrage von Rechteinhabern und Verwertungsgesellschaften Websites aus seinem Index entfernen. Insgesamt will Google bisher mehr als 3,8 Milliarden solcher Anfragen erhalten haben. Berechtigte Anfragen nutzt Google, um Websites in den Suchresultaten herabzustufen, was seit 2012 rund 65.000-mal geschehen sei. Ende 2017 seien wöchentlich rund 500 Sites weltweit hinzugekommen.

Google weist in seinem Bericht aber auch darauf hin, dass viele Löschanfragen fehlerhaft oder gar „offen missbräuchlich“ seien. Vertreter der Rechteinhaber generierten zum Teil per Software Listen mit Millionen von URLs, die oftmals gar nicht existierten. Diese Löschanfragen würden in der Hoffnung erstellt, dass einige URLs tatsächlich im Suchindex enthalten seien.

„Suchmaschinen kontrollieren nicht, was im Web ist. Hunderte von Milliarden von Webseiten sind im Google-Index organisiert, und es wird immer neue Seiten geben, die sich der Bereitstellung urheberrechtlich geschützter Werke widmen, solange es Geld zu verdienen gibt“, so Google weiter. „Die Vervielfältigung dieser Websites ist einfach und kostengünstig, und Versuche, sie verschwinden zu lassen, sollten sich auf die Beseitigung des Geschäftsmodells konzentrieren, durch das sie unterstützt werden. Die Strafverfolgung und die Regierungen erkennen dies zunehmend weltweit an.“ Deswegen sei der Ansatz, dem Weg des Geldes zu folgen, wirkungsvoller, als sich auf Suchmaschinen zu konzentrieren.

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