Google hat die sofortige Verfügbarkeit seines Diensts Transfer Appliance in Europa angekündigt. Er soll eine schnelle und sichere Übertragung großer Datenmengen in die Google Cloud vereinfachen. Google verspricht zudem, dass der gesamte Dienst innerhalb der EU abgewickelt wird, vom Versand bis zum Datenupload auf die Google Cloud Platform. Es sei also garantiert, dass die Daten den EU-Rechtsraum nicht verlassen und damit auch strengste Datenschutzanforderungen erfüllt würden.
Transfer Appliance ist ein speziell von Google für den Zweck der Datenübertragung entwickelter Speicher-Server. Das Unternehmen empfiehlt seinen Einsatz, sobald mehr als 20 TByte Daten bewegt werden müssen, oder falls ein Upload mehr als eine Woche benötigen würde.
Aktuell ist der Dienst nur in einer Betaversion erhältlich. Kunden können eine Transfer Appliance direkt über die Konsole der Google Cloud Platform anfordern. Zum Start steht eine 100-TByte-Konfiguration mit einer nutzbaren Gesamtkapazität von 200 TByte zur Verfügung. Das Angebot soll in Kürze um eine 480-TByte-Konfiguration erweitert werden, die eine Nutzkapazität von einem Petabyte hat.
Kunden übertragen ihre Daten auf die Appliance und schicken sie anschließend an Google zurück. Der Internetkonzern überträgt die Daten dann in seine Cloud und informiert den Kunden, sobald sie dort bereitstehen. Der wiederum legt im letzten Schritt den eigentlichen Speicherort der Daten fest.
Als mögliche Anwendungsbeispiele nennt Google die Verlagerung von Audio-Dateien und Satellitenbildern oder geografischen und Wetterdaten in die Cloud. Der Dienst werde aber auch für die Migration von Hadoop-Distributed-File-System-Clustern (HDFS) zur Google Cloud Platform benutzt. Weitere Details zum Ablauf einer solchen Migration hält Google in seinem Blog bereit.
„Mehrere physische Backups unserer Daten nahmen Platz in Anspruch und wurden kostspielig“, sagte Zac Crawley, Direktor von Candour Creative, dessen Unternehmen die Transfer Appliance bereits eingesetzt hat. „Aber als wir uns unser Netzwerk ansahen, dachten wir, dass es einige Monate dauern würde, die 40 TByte großen Dateien zu verschieben. Die Transfer Appliance hat diese Zeit deutlich reduziert.“
Auch das deutsche Unternehmen TerraLoupe soll die Speicher-Server bereits eingesetzt haben, um Luftaufnahmen in die Cloud zu verschieben. „Bei TerraLoupe analysieren wir Luftbilder mit Deep-Learning-Algorithmen“, erklärte Niklas Barkmeyer, Produktmanager bei TerraLoupe. „Abhängig von den geografischen Gebieten und Bildauflösungen sind diese geografischen Datensätze typischerweise mehrere Terabyte groß für einzelne Städte und können Petabyte für ganze Länder oder Kontinente erreichen. Transfer Appliance war der schnellste und bequemste Weg für uns, diese Terabyte in die Cloud für die Analyse zu bringen.“
Um den Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung gerecht zu werden, können Kunden laut Google schon bei der Anforderung der Transfer Appliance auswählen, in welche Cloud-Region die Daten anschließend hochgeladen werden. Zudem werden alle Daten bereits bei der Übertragung auf die Transfer Appliance verschlüsselt. Der Schlüssel verbleibt beim Kunden – entschlüsselt werden die Daten erst, wenn der Kunde das von ihm gewünschte Storage-Ziel in der Google-Cloud festlegt.
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