Instagram hat ein kritisches Datenleck geschlossen. Das geht aus einer E-Mail hervor, die das Unternehmen ab vergangenen Donnerstag an seine Nutzer verschickte. Demnach weist Instagram seine Nutzer darauf hin, dass kürzlich versehentlich ihre Passwörter öffentlich gemacht wurden.
Der Fehler steckte einem Bericht von The Information zufolge in dem Tool, das es Nutzern erlaubt, alle ihre von Instagram gespeicherten Daten herunterzuladen. Das Werkzeug soll zudem die Auskunftspflichten von Instagram gegenüber seinen Nutzern gemäß der Datenschutzgrundverordnung erfüllen.
Anwender, die einen Download ihrer Daten anfordern, erhalten per E-Mail einen Link zugeschickt. Wird er im Browser geöffnet, werden die zuvor von Instagram zusammengestellten Daten heruntergeladen. Die URL enthielt laut Instagram jedoch das Passwort des Nutzers, und zwar für jeden einsehbar im Klartext. Somit hatten Dritte, die Zugriff auf den Browserverlauf hatten, die Möglichkeit, das Kennwort einzusehen.
Nach Angaben des Unternehmens wurden die Passwörter von Nutzern, die ihre Daten angefordert haben, versehentlich auch auf Servern von Facebook gespeichert. Beide Probleme seien intern aufgefallen und hätten nur eine sehr geringe Zahl von Nutzern betroffen, so Instagram weiter.
Dem Bericht zufolge zweifeln Experten nun die Sicherheitsstandards bei Instagram an. So soll der Sicherheitsforscher Chet Wisniewski von Sophos erklärt, dass ein unverschlüsseltes Passwort nur dann in einer von Instagram generierten URL auftauchen könne, wenn es auch irgendwo auf einem Instagram-Server unverschlüsselt abgelegt worden sei. „Das ist sehr beunruhigend in Bezug auf andere Sicherheitspraktiken bei Instagram, weil das eigentlich nicht möglich sein sollte. Wenn so etwas passiert, gibt es wahrscheinlich noch größere Probleme“, zitiert The Information den Sicherheitsforscher.
Nach Angaben der Instagram-Mutter Facebook wurde der Fehler inzwischen behoben. Instagram rät Betroffenen, nicht nur ihr Passwort zu ändern, sondern auch den Browserverlauf zu löschen – denn dort müsste die URL mit dem Klartext-Passwort weiterhin abrufbar sein.
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