LinkedIn nutzte E-Mail-Adressen von Nicht-Mitgliedern für Werbung auf Facebook

Nutzer erhielten dank ihrer E-Mail-Adressen gezielte Werbung für LinkedIn. Die Daten stammen von LinkedIn Irland und wurden ohne Zustimmung der Nutzer verarbeitet. Betroffen sind bis zu 18 Millionen Anwender. LinkedIn USA muss die Daten nun löschen.

Die Microsoft-Tochter LinkedIn hat offenbar in Europa E-Mail-Adressen von bis zu 18 Millionen Nutzern verarbeitet, die gar nicht Mitglied des Sozialen Netzwerks waren, um ihnen auf Facebook gezielt Werbung präsentieren zu können. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der irischen Datenschutzbehörde Data Protection Commissioner. Auslöser war eine Beschwerde eines nicht bei LinkedIn registrierten Nutzers, wie die Irish Times berichtet.

LinkedIn (Bild: Linkedin)Die Untersuchung richtete sich gegen LinkedIn Irland. Von dort aus betreut die Microsoft-Tochter ihr Geschäft in der EU. Die Untersuchung ergab demnach, dass LinkedIn Irland die E-Mail-Adressen gehasht und in die USA übertragen haben soll. Dort seien sie zwar ohne direkte Anweisung verarbeitet worden, LinkedIn Irland sei aber weiterhin für die Daten verantwortlich gewesen und damit auch für die unerlaubte Nutzung der E-Mail-Adressen für Werbezwecke.

„Die Beschwerde wurde schließlich einvernehmlich gelöst, wobei LinkedIn eine Reihe von Sofortmaßnahmen durchführte, um die Verarbeitung von Benutzerdaten für die Zwecke, die zu der Beschwerde geführt haben, einzustellen“, wird der Datenschutzbeauftragte in dem Bericht zitiert.

Die Untersuchung soll aber auch größere „systemische“ Probleme aufgedeckt haben, weswegen eine Prüfung der Sicherheitsmaßnahmen für die Verarbeitung von Daten über Nichtmitglieder eingeleitet wurde. „Als Ergebnis unserer Prüfung wurde LinkedIn Corp von LinkedIn Ireland, als Verantwortlichem für die Verarbeitung von EU-Benutzerdaten, beauftragt, die Vorverarbeitung von Daten einzustellen und alle vor dem 25. Mai 2018 verarbeiteten persönlichen Daten zu löschen“, heißt es weiter in dem Bericht.

Am 25. Mai trat die neue EU-Datenschutzgrundverordnung in Kraft. Mit diesem Datum übernahm zudem die neu geschaffene Data Protection Commission die Aufgaben des bisherigen Office of the Data Protection Commissioner. Verstöße, die nach diesem Stichtag begangen wurden, können nun mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes eines Unternehmens geahndet werden.

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2 Kommentare zu LinkedIn nutzte E-Mail-Adressen von Nicht-Mitgliedern für Werbung auf Facebook

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  • Am 27. November 2018 um 20:32 von Michael Hoppe

    Unsere Gesellschaft hat verlernt sich selbst zu schützen. Liegt auch daran, daß wir Gedankenlos durch die Welt schlendern und uns den Mega-Onlinern, meist aus den USA und bald aus China, aus Bequemlichkeit überlassen. Die heutige Plattformökonomie ist ein Grauen. 98% einer Internetminute wird von 90% amerikanischer Online-Monopolisten beherrscht. Es ist unerträglich.
    Das war einer der Gründe, daß wir eine in Deutschland gehostete, DSGVO-Konforme Plattform entwickelt haben. Hier kann sich jeder registrieren und fast das Gleiche machen wie auf Facebook, Linked In oder Amazon https://www.kommune-digital-live.com/ Vielleicht noch nicht ganz so umfassend. Aber ein System von Bürgern für Bürger entwickelt.
    Unser Ziel ist eine offenen, bürgerzentrierte Plattform bereitzustellen, die von den Bürgern kostenfrei genutzt und deren Kommunen treuhänderisch (Blockchain) verwaltet wird. Finanziert wird sie über einen schlappen monatlichen Betrag von 29,90 Euro / pro juristische Peson, der ausschließlich vom registrierten Gewerbe vor Ort, Vereinen / Verbänden oder sogar die Kommune selbst zahlt. Wer sich interessiert kann sich kostenlos registrieren und einfach mal mit mir vernetzen.

  • Am 27. November 2018 um 9:46 von KpRrB

    Eine erstaunliche Entwicklung, die neue Datengrundordnung. Ein Problem wird aufgedeckt und erkannt und danach denkt man über ein Bußgeld nach und das war alles?

    Wird ein Bürger bei einer Straftat erwischt, wird seine Computeranlage beschlagnahmt, damit weitere Rechtsverletzungen nicht erfolgen können.
    Ist man ein Betreiber wie Microsoft oder Google, dürfen die die Datenbestände behalten und mit ihren Ideen weiter machen. Wo ist da den die Grundordnung gewährleistet, wenn die unrechtmäßig eingesetzten Datenbestände nicht sichergestellt werden? Es ist eine Beleidigung, wie Politiker mit dem Vertrauensvorschuss ihrer Wähler umgehen. Normaler Weise sollte man diese Politiker kurze Hand vor die Tür setzen, auch wenn diese ihr Gehalt weiter einfordern würden, wäre es zumindest für den Schutz aller Wähler.

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