Chrome 71 bringt neue Sicherheitsfunktionen

Der Browser schützt vor Abo-Fallen und blendet mehr unerwünschte Werbung aus. Im Kampf gegen Support-Betrug schränkt Google auch die Sprachausgabe von Websites ein. Chrome 71 stopft außerdem 43 Sicherheitslöcher.

Google hat seinen Browser Chrome auf die Version 71 aktualisiert. Das Release bringt vor allem neue Sicherheitsfunktionen. Unter anderem warnt der Browser nun vor undurchsichtigen Formularen, die Nutzer zum Abschluss von unerwünschten Abonnements verleiten sollen. Chrome 71 soll aber auch Websites mit irreführender Werbung und Pop-ups erkennen und solche Anzeigen unterdrücken.

Google Chrome (Bild: Google)Als irreführend stuft Google Anzeigen ein, die sich als Chat-Apps, Warnungen oder System-Dialoge ausgeben. Auch Anzeigen, die transparente Hintergründe oder andere nicht sichtbare Elemente nutzen, um zusätzliche Bereiche zu schaffen, in denen sie Klicks generieren können, sind unerwünscht. Das gilt auch für Werbung, die Bedienelemente wie Bildlaufleisten und Wiedergabe-Buttons einsetzen, um weitere Werbung anzuzeigen, oder die Nutzer im Unklaren lassen, für welches Produkt oder welche Marke geworben wird.

Darüber hinaus schränkt Google die Sprachausgabe von Websites ein – eine Funktion, die unter anderem für Support-Betrug genutzt wird. Sobald eine Seite geladen wurde, muss der Nutzer zuerst mit ihr in Interaktion treten, bevor eine Sprachausgabe erfolgen kann.

Entfernt wurde zudem die Programmierschnittstelle Inline Install. Sie erlaubte es, Chrome-Erweiterungen aus dem offiziellen Chrome-Web-Store zu installieren, und zwar beim Besuch einer anderen Website. Die Funktion selbst war bereits mit Chrome 69 deaktiviert worden. Die Entfernung der Programmierschnittstelle verhindert, dass die Funktion beispielsweise durch einen Bug trotzdem aktiviert werden kann.

Die Entwickler haben das neue Release aber auch zum Anlass genommen, 43 Sicherheitslücken zu schließen. Details dazu hält Google in einem Blogeintrag bereit. Externe Sicherheitsforscher erhielten für die Offenlegung der Schwachstellen zum Teil Prämien von bis zu 8000 Dollar. Insgesamt schüttete Google Belohnungen in Höhe von 59.500 Dollar aus.

Chrome 71 hält außerdem neue Funktionen für Entwickler bereit. So lassen sich noch ohne JavaScript-Bibliotheken von Drittanbietern relative Zeitangaben wie „vor 4 Sekunden“ oder „heute“ darstellen. Außerdem unterstützt der Browser Microsofts Schriftformat COLR/CPAL für farbige Schriften. Darüber hinaus beachtet die WebAudio-API nun die vom Nutzer gesetzten Einstellungen für die automatische Wiedergabe.

Nutzer, die Chrome schon installiert haben, erhalten die Version 71.0.3578.80 automatisch über die integrierte Updatefunktion. Der neue Browser kann aber auch von Der Google-Website heruntergeladen werden.

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