Windows 10 Version 1903: Microsoft reserviert 7 GByte Speicher für Updates

Geräte mit der vorinstallierten Version 1903 - interner Codename 19H1 - richten den reservierten Speicher für Updates und andere temporäre Dateien ein. Er wird nicht als freier Speicherplatz angesehen. Die Reservierung ist nicht mehr rückgängig zu machen.

Microsoft will mit dem kommenden Windows 10 Version 1903 mindestens 7 GByte Speicherplatz für Updates und andere temporäre Dateien reservieren. Die Neuerung in der Laufwerksverwaltung kommt in einigen Monaten mit der neuen Windows-Version, bislang unter dem internen Codenamen 19H1 bekannt. Der reservierte Speicher wird automatisch eingerichtet auf Geräten mit einer vorinstallierten Version 1903 sowie auf Geräten mit einer sauberen Neuinstallation von Version 1903. Ein Zutun des Nutzers ist nicht erforderlich, vielmehr läuft der Prozess automatisch im Hintergrund.

Windows 10 1809 Oktober-2018-Update (Bild: Microsoft)

Der abgetrennte Speicherplatz wird nicht mehr als freier Speicherplatz angesehen und soll von Updates, Apps, temporären Dateien und System-Cache-Inhalten genutzt werden. „Unser Ziel ist es, die alltägliche Funktion Ihres PCs zu verbessern, indem wir sicherstellen, dass kritische OS-Funktionen immer Zugriff auf Laufwerksplatz haben“, heißt es dazu im Blog Storage at Microsoft. „Ohne reservierten Speicher sind verschiedene Windows- und Anwendungsszenarios nicht mehr verlässlich, wenn Nutzer ihren Speicherplatz fast völlig auffüllen. Mit reserviertem Speicher ist es weniger wahrscheinlich, dass Updates, Apps, temporäre Dateien und Cache-Inhalte wertvollen freien Speicherplatz beschneiden, und sollten daher wie erwartet funktionieren.“

Wenn Anwendungen und Systemprozesse temporäre Dateien erzeugen, werden diese automatisch im reservierten Speicher platziert. Storage Sense – auf deutschen Rechnern Speicheroptimierung genannt – soll dabei für die automatische Entfernung nicht mehr benötigter temporärer Dateien sorgen. Sollte sich der reservierte Bereich dennoch komplett auffüllen, soll Windows vorübergehend wieder auf freien Laufwerksspeicher außerhalb der Reserve zugreifen, um seine Funktionsfähigkeit zu erhalten.

(Bild: Microsoft)

Bei Geräten mit reserviertem Speicher haben Updates Vorrang, wenn sie Speicherplatz benötigen, und können nach Möglichkeit den ganzen reservierten Bereich nutzen. Microsoft will damit offenbar ärgerliche Engpässe vermeiden, wie sie bei früheren Aktualisierungen auftraten. So warnte Microsoft beim Update auf Windows 10 Version 1809 davor, dass es auf Systemen mit begrenzten freiem Speicherplatz scheitern könnte. Die Warnung galt offiziell für Thin Clients und Embedded Systems, war aber auch für günstige Windows-Notebooks und Tablets mit beispielsweise nur 32 GByte internem Flash-Speicher relevant. Schon die Initialisierung des Updates konnte demnach scheitern, da laut Microsoft „Windows Update Systeme nicht auf ausreichenden Speicherplatz prüft, bevor es initialisiert“. Die Anwender hätten daher selbst manuell für ausreichenden Speicherplatz zu sorgen, indem sie zuvor Dateien löschen oder auf ein externes Speichermedium auslagern.

Teilnehmer des Windows-Insider-Programms können das neue Speicherplatz-Feature ab Build 18298 erproben. Microsoft erwartet, dass das finale Windows 19H1 mindestens 7 GByte reservierten Speicher anlegen wird. Der Bedarf dafür könnte sich jedoch mit der Zeit ändern, abhängig von der eigenen Gerätenutzung. Eine Möglichkeit, den reservierten Speicher zu entfernen, soll es nicht geben. Der Bedarf an reserviertem Speicher soll sich jedoch ein Stück weit reduzieren lassen durch das Deinstallieren optionaler Features von Windows, die ebenfalls reservierten Speicherplatz beanspruchen.

Themenseiten: Betriebssystem, Microsoft, Storage, Windows 10

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Neueste Kommentare 

7 Kommentare zu Windows 10 Version 1903: Microsoft reserviert 7 GByte Speicher für Updates

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  • Am 9. Januar 2019 um 22:56 von Müller

    Und wieder ein Grund, warum ich auf meinem Windows 10 DRIVE von Dr.Kaiser laufen habe. Nach dem Herunterfahren und neu starten ist die Partition C: wie vorher. Außerdem hält mir die Software diese Zwangsupdates vom Halse. Auf die „Sicherheitsupdates“ verzichte ich dadurch natürlich, aber ich bin kein Betatester für ständige neue Features, die ich nicht brauche. Ich brauche meinen Laptop zum Arbeiten und nicht zum Herumbasteln an der Software.

  • Am 8. Januar 2019 um 22:54 von Sybok

    Absolut vernünftig und schon lange überfällig! Wäre natürlich noch besser, wenn man konfigurieren könnte wo dieser Specherbereich liegt, aber immerhin sollten fehlgeschlagene Updates auf Grund von Platzmangel damit der Vergangenheit angehören. Und das ist öfter der Grund als man glauben mag. Viele Nutzer rammeln ihre Startpartition bis zum Anschlag voll, und wundern sich dann, wenn Windows keine Updates mehr installieren kann. Na wie auch, ohne Platz?

    • Am 9. Januar 2019 um 9:45 von Vermutlich

      Vernünftige Software stellt nicht erst während des Installationsvorganges fest, dass der Platz nicht ausreicht. Sie prüft das vorher, und weist den Nutzer darauf hin, dass mehr Platz nötig ist.

      Ich vermute, dass das eher eine Zwangsmaßnahme von Microsoft ist, damit Nutzer nicht absichtlich die Partition C: zu klein wählen, um den Updatezwang zu umgehen.

      Microsoft tut alles, um dieses Spyware Betriebssystem unters Volk zu bringen.

      Vermutung deswegen, weil ich eher auf Windows vermeiden würde, als mit die Fremdbestimmung von Microsoft durch Win 10 gefallen zu lassen.

      • Am 9. Januar 2019 um 10:26 von Ronny Kaufmann

        Na wenn dir Windows zu sehr nach Hause telefoniert, dann benutze es doch einfach nicht :)

        Und dass in Windows 10 die Updates zwangsweise installiert werden, ist für den Großteil aller Benutzer ein Fortschritt und bestenfalls im Unternehmensumfeld problematisch. Und für letzteres gibt es saubere Lösungen (WSUS)

        • Am 11. März 2019 um 13:43 von Jens J.

          Anmerkung 1: Mircosoft soll ein Betriebssystem liefern, also ein Produkt was nur dafür bestimmt ist, die Hardware anzusteuern und kein Produkt was dann noch von jedem etwas aber nix richtiges kann.
          Anmerkung 2: Das benutzen von AutoCAD unter Linux ist leider seit Anfang der 90er nicht mehr möglich.
          Anmerkung 3: Ab den Windows Versionen 19xx wird Microsoft den WSUS nicht mehr unterstützen, weil das mit der Win10 und Office 2019 Updatestrategie nicht mehr funktioniert!

          Insgesamt doch ein tolles SaaS Produkt ohne Ziel wo die Reise hingeht. Aber dafür alle halbe Jahre neues Zeug was kein Mensch braucht …

      • Am 9. Januar 2019 um 10:51 von Hanno

        Als jahzehntelanger WIN-Nutzer (nämlich von allem Anfang an)komme ich zur gleichen Meinung: Von Version zu Version, am deutlichsten natürlich bei Win10, wird versucht, dem user die Kontrolle über sein System zu nehmen – offenbar mit Erfolg. Konsequenz: Verzicht auf Windows oder zumindest Nutzung der älteren – für den user sichereren – Versionen unter Berücksichtigung der Tatsache, dass es auch Profis kaum gelingen kann, unerwünschte Eingriffe von MS und das Ausspähen aller relevanten Daten zu verhindern – schadeschade und traurig. Jedes eingegebene Passwort, allgemein überhaupt jede Eingabe, ist ja im Arbeitsspeicher vorhanden und wird treulich protokolliert, auf dass sie auch beim Neustart des Systems wieder hergestellt werden kann. CCLEANER hilft nur bedingt. Toll, wie MS das immer wieder als Nutzervorteil darzustellen versteht.

        • Am 10. Januar 2019 um 6:51 von unixoider

          verstehe eh nicht wie man fuer so eine software geld ausgeben kann.
          jeder mags halt anders.

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