Android Q gibt den Nutzern mehr Kontrolle über die Verwendung von Standortdaten durch Apps. Während sie bisher nur alles oder nichts erlauben konnten, können sie künftig bestimmen, dass eine Anwendung nur dann auf Standortdaten zugreifen darf, wenn sie diese tatsächlich benötigt beziehungsweise im Vordergrund läuft. Das soll Apps daran hindern, laufend im Hintergrund Standortdaten zu sammeln, obwohl sie diese für ihre Funktionalität gar nicht benötigen. „Der Standort gehört zu den sensibelsten Formen persönlicher Informationen für den Nutzer“, führt Produktmanager Jen Chai im Android Developers Blog als Grund für die Neuerung in der kommenden Android-Version an.
Damit gibt es künftig hinsichtlich der Standortdaten drei Optionen, wie sie Apples Mobilbetriebssystem iOS schon länger anbietet. Eine App darf entweder immer auf den Standort zugreifen, nur während die App in Verwendung ist oder gar nicht. Manche Anwendungen müssen nur über den Standort informiert sein, wenn sie für einen bestimmten Zweck geöffnet und genutzt werden, etwa für die Suche nach einem nahegelegenen Restaurant, führt Google als Beispiel an. Eine Fahrtenbuch-App hingegen, die automatisch gefahrene Kilometer für die Steuererklärung erfasst, müsse jederzeit auf Standortdaten zugreifen können, auch wenn sie nicht aktiv genutzt wird.
Den App-Entwicklern empfiehlt Google , ihre Nutzer von vornherein über den Zweck zu informieren, für den sie den Standort nutzen wollen: „Die Nutzer werden auch eher die Standortberechtigung erteilen, wenn sie klar verstehen, warum Ihre Anwendung sie benötigt.“ Außerdem solle nur die tatsächlich für eine Funktion benötigte Berechtigungsebene erbeten werden – also nicht die „Immer“-Berechtigung, wenn die Berechtigung „Beim Verwenden der App“ genüge.
Mehr über den Desktop-Modus in Android Q haben inzwischen XDA-Developers herausgefunden. Schon im Januar waren sie auf die neue Entwickler-Option „Force Desktop Mode“ gestoßen, die einen experimentellen Desktop-Modus auf einem zweiten Display erzwingen sollte. Sie vermuteten zurecht, dass sich dahinter ein Desktop-Modus ähnlich Samsung Dex verbirgt.
Mit der ersten Betaversion von Android Q, die für Googles Pixel-Smartphones und den Android-Emulator in Android Studio veröffentlicht wurde, kann der Desktop-Modus jetzt tatsächlich erprobt werden. Wie Twitter-Nutzer Michael Young zuerst entdeckte, enthält der standardmäßige AOSP-Launcher jetzt eine neue Komponente, deren Start für ein neues Android-Desktop-Interface sorgt. Mit dem Android-Studio-Emulator ist der manuelle Start mit einem ADB-Befehl möglich, der vom heruntergeladenen Q-Image abhängt.
Auf dem Desktop lassen sich App-Verknüpfungen ablegen, die in mehrere Freiform-Fenster starten. Der Desktop ist auch mit einem eigenen Hintergrund zu versehen. Statusleiste und Navigationsleiste scheinen noch unverändert, lassen aber mehr Platz auf einem größeren Bildschirm frei. Laut XDA Developers wird der Start in den Desktop-Modus auch mit Googles Pixel-Launcher, den Launchern anderer Smartphonehersteller und alternativen Launcher-Apps möglich.
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1 Kommentar zu Android Q verbessert Kontrolle über Standortdaten und bietet Desktop-Modus
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Die Echtzeit-Verkehrs- und Staumeldungen basieren doch meines Wissen gerade darauf, dass viele Smartphones Zeit und Ort (und damit Geschwindigkeit) anonymisiert an zentrale Rechner melden, was vielen vermutlich gar nicht bewusst ist.
Werden dann diese Dienste mit weniger Daten versorgt werden, also ungenauer arbeiten?