Samsung hat eine Gewinnwarnung für das erste Quartal 2019 veröffentlicht. Das koreanische Unternehmen geht davon aus, dass der Profit der Monate Januar bis März die Erwartungen von Analysten und Anlegern nicht erfüllen wird. Wie die Agentur Reuters berichtet, ist es das erste Mal, dass das Unternehmen noch vor Veröffentlichung seiner offiziellen Quartalsprognose eine derartige Erklärung abgibt.
In seiner Stellungnahme nennt der Elektronikkonzern demnach zwei Gründe für das schwache Ergebnis. Zum einen sollen fallende Chip-Preise die Erträge belasten. Wahrscheinlich bezieht sich diese Aussage vor allem auf DRAM- und NAND-Flash-Chips. Zum anderen soll die Nachfrage nach Display-Panels geringer ausgefallen sein als erwartet. Diese „Warnung“ könnte auch auf eine schwache Nachfrage nach Smartphones hinweisen, da Samsung OLED-Panels auch für andere Hersteller wie Apple fertigt.
„Das Unternehmen geht davon aus, dass der Umfang der Preisrückgänge bei Hauptspeicherchipprodukten größer sein wird als erwartet“, zitiert Reuters aus einer aktuellen Börsenmeldung von Samsung. Schon in der vergangenen Woche habe Samsung erklärt, dass sich die schwache Weltwirtschaft und auch die rückläufige Nachfrage nach Speicherchips negativ auf das Ergebnis des Jahres 2019 auswirken werde.
Die Prognose von Analysten ging schon vor der Gewinnwarnung von Samsung von einem Einbruch von mehr als 50 Prozent aus. Die ersten drei Monate des Jahres 2019 sollten einen Überschuss von 7,2 Billionen Won erwirtschaften. Die Bilanz des ersten Quartals 2018 hatte noch einen operativen Profit von 15,64 Billionen Won ausgewiesen.
Auch beim Umsatz rechnen Investoren mit einem Rückgang. Dem Vorjahresergebnis von 60,56 Billionen Won steht derzeit noch eine Schätzung für das erste Quartal von 53,7 Billionen Won gegenüber. Das würde einem Minus von fast 12 Prozent entsprechen.
Der Analyst Lee Won-sik von Shinyoung Securities machte im Gespräch mit Reuters sogar konkret schwache iPhone-Verkäufe für Samsungs Gewinneinbruch verantwortlich. Als Folge soll Samsung weniger OLED-Displays abgesetzt haben als erwartet. Laut DRAMeXchange sind zudem die durchschnittlichen Preise für DRAM-Chips im ersten Quartal um mehr als 20 Prozent gefallen.
Seine Prognose für das erste Quartal sollte Samsung spätestens Ende übernächster Woche vorlegen. Dann sollte sich zeigen, wie weit Samsungs Zahlen hinter den Erwartungen von Analysten zurückbleiben. Die eigentliche Bilanz sollte dann Ende April folgen. Erst sie wird Auskunft über die Profitabilität der einzelnen Geschäftsbereiche geben.
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