Xiaomi hat eigenen Angaben zufolge sein jüngstes Smartphone-Flaggschiff Mi 9 bereits über eine Millionen Mal absetzen können. Zusammen mit der Budget-Version Mi 9 SE erreicht die Absatzmenge sogar über 1,5 Millionen Stück.
Obwohl Xiaomi noch nicht offiziell in Deutschland vertreten ist, verkaufen zahlreiche Händler wie Alternate, Cyberport, Media Markt, notebooksbilliger.de und Saturn das neue Smartphone-Flaggschiff Mi 9. Anders als früher, als ein kleiner Import-Zuschlag die Xiaomi-Smartphones hierzulande verteuerten, halten sich die Händler an die offiziellen europäischen Verkaufspreise von Xiaomi. Das Mi 9 kostet mit 128 GByte Speicher und 6 GByte RAM 499 Euro, während die Version mit 64 GByte für 449 Euro erhältlich ist. Derzeit sind die Smartphones allerdings so gut wie nicht verfügbar. Offenbar kann Xiaomi aktuell die Nachfrage nicht befriedigen. Alternativ kann das Mi 9 aus China importiert werden. Bei Gearbest kostet die 64-Gbyte-Version gerade für 450 Euro.
Außerdem muss man derzeit noch auf eines der Highlights des Mi 9 verzichten. Das Gerät bietet als weltweit erstes Smartphone eine kabelloses Aufladetechnik mit bis zu 20 Watt. Aber leider ist das dazugehörige Ladepad noch nicht verfügbar. Nach Angaben von Xiaomi lässt sich der Akku des Mi 9 damit in 30 Minuten bis zu 40 Prozent aufladen. Bis der Akku vollständig geladen ist, vergehen etwa 90 Minuten. Das kabellose Laden ist somit effizienter als mit einem 18-Watt-Netzteil, das Xiaomi-Smartphones bislang beilag. Das Mi 9 kommt allerdings mit einem 27-Watt-Netzteil, sodass es damit schneller geladen werden kann als mit dem Ladepad.
Xiaomi hatte auf dem MWC in Barcelona die Verfügbarkeit des Mi 9 für Europa angekündigt. Das Smartphone bietet mit einem Snapdragon 855, einem 6,39 Zoll großen Amoled Bildschirm, sowie einem unter dem Display positionierten Fingerabdrucksensor Ausstattungsmerkmale, die man sonst nur vor Geräten kennt, die deutlich teurer sind. Dazu zählt auch die die Kameraeinheit, die über drei Objektive verfügt und im Test von DxOMark überzeugende Resultate liefert.
Das Mi 9 ist das erste Xiaomi-Smartphone mit einer Triple-Kamera. Das Hauptmodul erfasst Bildinformationen auf einem 1/2 Zoll großen 48-Megapixel-Sensor (Sony IMX586), der 12-Megapixel-Ausgangsbilder erzeugt. Darüber hinaus gibt es ein 12 Megapixel 2-fach-Telemodul für Zoom-Aufnahmen und ein 16 Megapixel Super-Weitwinkel mit einem 117 Grad breiten Sichtfeld. Das Autofokussystem verwendet eine Mischung aus PDAF-, Laser- und Kontrasterkennung.
- Primär: 48 Megapixel 1/2-Zoll Sony IMX586 Quad-Sensor mit 0,8 µm Pixel, f/1,75-Blende, 26 mm äquivalente Brennweite
- Tele: 12 Megapixel 1/3,4-Zoll Samsung S5K3M5 Sensor mit 1,0µm Pixel, f/2,2-Blenden, 50 mm äquivalente Brennweite
- Super-Weitwinkel: 16 Megapixel 1/3-Zoll Sony IMX481 Sensor, f/2,2-Blende, 17 mm äquivalente Brennweite
- PDAF/Laser-Autofokus, LED-Blitz, 2160p/30fps Video
Die DxOMark-Tester loben insbesondere die exakte Belichtung, den überzeugenden Weißabgleich, der dafür sorge, dass die Aufnahme von Bildern ohne Farbschattierungen oder anderen Farbproblemen erfolge. Das Bildrauschen sei bei hellem Licht und unter typischen Innenbedingungen sehr gut kontrollierbar und steige nur bei schlechten Lichtverhältnissen an. Und das Autofokussystem arbeite unter fast allen Umständen schnell und präzise.
Der Blitz im Mi 9 sei der beste, den die DxOMark-Tester bisher auf einem Smartphone gesehen haben. Allerdings hat das nach dem Mi 9 erschienene Huawei P30 Pro in dieser Disziplin eine höhere Bewertung. Auch den Bokeh-Effekt loben die Tester. Er biete eine gute Vordergrund-Objektisolierung und einen angenehmen unscharfen Farbverlauf, was zu ganz natürlich aussehenden Bildern führe. Und das optische 2-fach-Zoomobjektiv des Mi 9 sorgt für Zoombilder mit guten Details, selbst bei längeren Zoomeinstellungen.
Insgesamt bewerten die Tester die Kamera in Sachen Fotoaufnahme mit sehr gut. Es bestehe aber noch Raum für Verbesserungen. Im Vergleich zu den Besten der Klasse sei der Dynamikbereich etwas eingeschränkt, mit weniger Details in den Schattenbereichen an den Rändern. Ein Tonkompressionseffekt führe zu einem sehr geringen Kontrast und einer ziemlich unnatürlichen Wiedergabe der hellen Anteile in kontrastreichen Szenen.
Bei Nahaufnahmen zeige die Kamera des Mi 9 weniger feine Details als die von High-End-Konkurrenten wie dem iPhone XS Max und dem Huawei Mate 20 Pro, wobei feine Texturen sichtbar weicher werden. Die Tester bemerken auch beim Zoomen viel Luminanzrauschen, besonders bei Aufnahmen mit wenig Licht.
Mi 9: Videoaufnahme überragend
Im Videomodus erreicht das Mi 9 mit 99 Punkten die beste Bewertung aller bislang getesteten Smartphones. Die Tester loben die „hervorragende Detailwiedergabe bei hellem Licht und bei Aufnahmen im Innenbereich“. Gleichzeitig sei das Bildrauschen unter diesen Bedingungen niedrig. Auch von der Bildstabilisierung waren die Tester begeistert. „Das System arbeitet sowohl beim Halten der Kamera an einer festen Position als auch beim Gehen effizient.“
Die Belichtung sei auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut, und „die Kamera nimmt angenehme Farben mit genauem Weißabgleich auf“. Dementsprechend entdecken die Tester nur wenige Kritikpunkte im Videobereich: Es gebe etwas Rauschen in einigen Szenen, besonders bei bewegten Motiven. Auch wurden einige Geisterartefakte registriert. Insgesamt sei das Xiaomi Mi 9 jedoch eine ausgezeichnete Wahl für mobile Fotografie und Videoaufnahmen.
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Angesichts der Testergebnisse verwundert es nicht, dass das Gesamtfazit von DxOMark positiv ausfällt. Schon die bisherigen Xiaomi-Smartphones wie das Mi MIX 3 und das Mi 8 hinterließen im Testparcours einen sehr guten Eindruck. Mit dem Mi 9 hebe Xiaomi die Kamera allerdings „auf ein ganz neues Niveau“. Insgesamt erreicht das Mi 9 mit 107 Punkten das fünftbeste Ergebnis. Nur die wesentlich teureren Huawei-Modelle P30 Pro, Mate 20 Pro und P20 Pro, sowie das Galaxy S10+ liegen in der Gesamtabrechnung vor dem preisgünstigen Xiaomi-Smartphone. Im Videomodus belegt das Mi 9 sogar den ersten Platz.
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