Windows 10: Microsoft ändert Updateverfahren

Anwender können ein Funktionsupdate solange auslassen, wie die aktuelle Windows-10-Installation mit Sicherheitspatches versorgt wird.

Für das kommende Windows-10-Funktionsupdate 19H1 nimmt Microsoft bedeutende Änderungen am Updateverfahren vor. Zum einen betrifft das den Auslieferungszeitraum, zum anderen können Nutzer das Update auch auslassen, sofern die aktuelle Windows-10-Version noch offiziell unterstützt wird.

Windows 10 19H1 Mai-2019-Update (Bild: ZDNet.de)

Im Gegensatz zu bislang zweimal jährlich stattfindenden Windows-10-Feature-Updates erhält das nächste Funktionsupdate, bekannt als 19H1/1903, mehrere zusätzliche Wochen Testzeit im Windows Insider Release Preview Ring, bevor es allgemein ausgeliefert wird. Nächste Woche wird Microsoft Windows 10 19H1 für Release-Preview-Tester zur Verfügung stellen. Es wird auch eine Runde zusätzlicher, umfassenderer Tests unter den Mitarbeitern von Microsoft sowie den OEM- und ISV-Partnern von Microsoft durchgeführt. Nachdem diese Gruppen den kompletten April die Version testen können und Microsoft auf Basis des Nutzer-Feedbacks Fehler beseitigen kann, plant es die Auslieferung für die Allgemeinheit „irgendwann im späten Mai“. Wie üblich wird Microsoft das Update 19H1/1903 schrittweise einführen und es zunächst Geräten zur Verfügung stellen, wovon es ausgeht, dass bei diesen die Aktualisierung reibungslos funktioniert.

Windows 10: Herunterladen und Installieren (Bild: Microsoft)

Geschäftskunden können Ende Mai intern mit dem Testen des kommerziell verfügbaren Updates 19H1/1903 beginnen. Laut Microsoft wird das Update Ende Mai über Windows Server Update Services (WSUS), Windows Update for Business, das Volume Licensing Service Center und für die Bereitstellung mit Systems Center Configuration Manager und/oder anderer Systemmanagement-Software verfügbar sein.

Obwohl Windows 10 19H1/1903 Build 18362 im März 2019 fertiggestellt wurde (daher die Bezeichnung „1903“), wird Microsoft „Mai-2019-Update“ als Marketingname verwenden. Es wird immer noch offiziell auch als 1903 bekannt sein, und sein Server-Pendant wird Windows Server 1903 heißen. Bislang ging man davon aus, dass Windows 10 19H1/1903 mit April-2019-Update bezeichnet wird, da mit der Aktualisierung für April gerechnet wurde.

Windows 10 19H1 alias 1903 alias Build 18362.30 alias Mai-2019-Update (Screenshot: ZDNet.de)

Microsoft fügt seinen Windows Update-Einstellungen auch eine neue „Download and Install Now“-Option für zweimal jährlich stattfindende Feature-Updates hinzu. Auf diese Weise werden Anwender, wenn sie manuell nach der Aktualisierung suchen, nicht automatisch dazu gedrängt, ein Feature-Update durchzuführen. Diese Funktion soll ab Ende Mai in Windows 10 1803, 1809, 1903 und alle zukünftigen Windows-10-Versionen integriert werden.

Windows 10 19H1: Update verzögern (Screenshot: ZDNet.de)

Wer allerdings manuell nach dem Update über Einstellungen – Update & Sicherheit – Windows Update sucht und anschließend auf Herunterladen & Installieren klickt, kann das Update nur für bis zu 35 Tage aufschieben. Wenn man nicht auf Herunterladen und Installieren klickt, muss man das betreffende Funktionsupdate auch nicht installieren. Und zwar solange die verwendete Windows-10-Version noch von Microsoft supportet wird. (Benutzer von Windows 10 Pro, Enterprise und Education hatten bereits die Möglichkeit, Updates zu unterbrechen.) Es wird auch ein 35-tägiges Pausenfenster für alle Sicherheitsupdates geben.

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Es gibt nur eine Ausnahme von der neuen, weniger aufdringlichen Update-Richtlinie von Microsoft. Wenn Kunden eine Variante von Windows 10 verwenden, die kurz vor dem Ende des Support-Datums steht, wird „Windows automatisch ein neues Feature-Update einleiten“. Noch ist nicht ganz klar, was Microsoft exakt unter „kurz vor dem Ende des Support-Zeitraums“ versteht. Klar ist jedoch, dass, wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist, Benutzer vor der endgültigen Aktualisierung zunächst Benachrichtigungen über das bald bevorstehende Update erhalten.

Es ist eine gute Entscheidung Microsofts, den Updateprozess anzupassen, sodass Anwender für die Entscheidung ein Update durchzuführen länger Zeit haben. Schließlich war gerade das Funktionsudpate vom Oktober 2018 ein Lehrbeispiel dafür, was bei einer Windows-Aktualisierung alles schiefgehen kann. Es ist außerdem begrüßenswert, dass Microsoft das bevorstehende Update länger testen will, sodass es die Chance hat, die gröbsten Fehler zu beseitigen, bevor es die Aktualisierung für alle Windows-10-Anwender bereitstellt. So etwas sollte eigentlich selbstverständlich sein.

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