Auf Wunsch von Samsung: iFixit zieht Galaxy-Fold-Teardown zurück

Das zerlegte Gerät stammt von einem Partner von iFixit. Der Reparaturspezialist entfernt den Teardown nach eigenen Angaben freiwillig und aus Respekt vor seinem Partner. iFixit kündigt an, ein im freien Handel zu erwerbendes Galaxy Fold ebenfalls zu zerlegen.

iFixit hat den am Mittwoch veröffentlichten Teardown des Samsung Galaxy Fold zurückgezogen – nach eigenen Angaben freiwillig und auf Bitten von Samsung. Darin mutmaßt der Reparaturspezialist über mögliche Gründe für die Probleme, die Samsung veranlasst haben, den Verkaufsstart des faltbaren Smartphones zu verschieben.

In seinem Blog räumt iFixit nun ein, das Galaxy Fold nicht direkt von Samsung, sondern von einem „vertrauenswürdigen Partner“ erhalten zu haben, ohne jedoch dessen Namen zu nennen. „Samsung hat über diesen Partner angefragt, den Teardown zu löschen. Wir sind nicht verpflichtet, unsere Analyse zu entfernen, weder rechtlich noch anderweitig. Aber aus Respekt vor diesem Partner, den wir als Verbündeten betrachten, um Geräte reparabler zu machen, ziehen wir unseren Bericht zurück, bis wir ein Galaxy Fold im Handel kaufen können.“

Samsung Galaxy Fold (Bild: Samsung)Im ursprünglichen Blogeintrag zum Teardown hieß iFixits Fazit: „Dieses Ding ist sehr zerbrechlich“. Es gebe, wie erwartet, zahlreiche mögliche Eintrittspunkte für Schmutz und Fremdkörper und so viele Möglichkeiten, den faltbaren Bildschirm zu beschädigen.

Allen voran kritisierte iFixit zwei etwa 7 Millimeter große Öffnungen im Bereich des Scharniers, an denen der schützende Displayrahmen fehlt – offenbar, weil dieses Material nicht faltbar ist. „Dieser 7-Millimeter-Spalt scheint kein großes Problem zu sein, aber er lässt das Display offen – sollte also etwas versehentlich eintreten, ist es das Ende für den Bildschirm“, erklärte iFixit.

In einem vor dem Teardown veröffentlichten Artikel, der unter anderem auf Erkenntnissen des Blogs The Verge aufbaut, ging iFixit bereits auf mögliche Schwachstellen ein, die Tests des Galaxy Fold offenbart hatten. Eine Erkenntnis darin lautet: „OLED plus Schmutzpartikel gleich Tod“ – ein Umstand, den Samsung zuvor bereits in seiner Stellungnahme zur Verschiebung des Verkaufsstarts eingeräumt hatte. „Es gab auch einen Fall, in dem Substanzen, die sich im Inneren des Geräts befinden, die Anzeigeleistung beeinträchtigen.“

„Unser Team schätzte die Gelegenheit, einen Blick in dieses anspruchsvolle Gerät zu werfen. Alle neuen Produkte stehen vor Herausforderungen – dieses vielleicht mehr als die meisten“, teilte iFixit nun mit. „Wir sind dankbar, einen Einblick in die Vorgehensweise der Samsung-Ingenieure bei einigen dieser Herausforderungen erhalten zu haben, und wir freuen uns darauf, so schnell wie möglich mehr darüber zu erfahren.“

Schon kurz nach der Vorstellung das Galaxy Fold hatte Samsung auf interne Tests verwiesen, um Zweifel an der Haltbarkeit des Geräts zu zerstreuen. Unter anderem gab das Unternehmen an, das Galaxy Fold überstehe mindestens 200.000 Faltvorgänger unbeschadet. Einige Tester stellten jedoch schon nach ein bis zwei Tagen Displayprobleme fest, die Samsung nun untersucht. Ob es die möglichen Schwachstellen, die Tester und iFixit gleichermaßen beschrieben haben, in absehbarer Zeit beseitigen kann, bleibt abzuwarten.

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