Apple rechtfertigt Löschung von Parental-Control-Apps

Sie verwenden für Verbraucher-Apps nicht zulässige MDM-Funktionen. Apple begründet die Löschung mit Risiken für Sicherheit und Datenschutz. Entwickler kritisieren, dass sie die fraglichen Features schon seit Jahren in ihren Apps nutzen.

Apple hat sich am Sonntag zur Löschung diverser Apps aus dem App Store geäußert, die Nutzern eigentlich helfen sollten, die Nutzung von iOS-Geräten durch Minderjährige zur verwalten und zu kontrollieren. Kritik an diesem Vorgehen weist das Unternehmen nun zurück. Die fraglichen Anwendungen wurden demnach wegen Risiken für Sicherheit und Privatsphäre von Nutzern verbannt.

App Store (Bild: Apple)„Wir haben kürzlich mehrere Parental-Control-Apps aus dem App Store entfernt, und zwar aus einem einfachen Grund: Sie gefährden die Privatsphäre und Sicherheit der Benutzer“, heißt es in der Pressemitteilung von Apple. „Es ist wichtig zu verstehen, warum und wie das passiert ist.“

Die fraglichen Apps sollen Mobile-Device-Management-Funktionen (MDM) genutzt haben, die laut den Richtlinien von Apple den Entwicklern von Enterprise-Apps vorbehalten sind. „MDM gibt Dritten die Kontrolle und den Zugang zu einem Gerät und seine vertraulichsten Daten, darunter Nutzerstandort, App-Nutzung, E-Mail-Konten, Kamera-Berechtigungen und Browserverlauf“, so Apple weiter.

Unternehmen benötigten diese Funktionen, um beispielsweise die Nutzung von proprietären Daten auf den Geräten ihrer Mitarbeiter zu steuern. Für auf Verbraucher ausgerichtete Apps seien MDM-Features jedoch zu gefährlich. Nicht nur erhielten die Entwickler möglicherweise Zugriff auf persönliche Daten, Untersuchungen hätten auch gezeigt, dass Hacker MDM-Profile für ihre Zwecke nutzten.

„Eltern sollten ihre Sorge um die Nutzung von Geräten durch ihre Kinder nicht gegen Risiken für Privatsphäre und Sicherheit eintauschen müssen, und der App Store sollte keine Plattform sein, die eine solche Entscheidung erzwingt. Nur sollten uneingeschränkten Zugang zu den Geräten Ihrer Kinder haben.

Die Entwickler, die gegen die Richtlinie verstoßen haben, forderte Apple auf, innerhalb von 30 Tagen Updates bereitzustellen, um ihre Apps an die Regeln anzupassen. Viele Entwickler wären dem auch nachgekommen. Die Apps der anderen Programmieren seien schließlich entfernt worden.

Ausgelöst wurde die Stellungnahme unter anderem wohl von einem Bericht der New York Times. Darin wird geschildert, dass einige der gelöschten Apps von seit Jahren mit den fraglichen MDM-Funktionen im App Store erhältlich waren. Einige Entwickler werfen Apple zudem vor, auf Nachfragen zu den erforderlichen Änderungen nicht oder unzureichend geantwortet zu haben. Deren Apps seien also trotz der Bereitschaft Entwickler, auf MDM-Funktionen zu entfernen, aus dem App Store gelöscht worden.

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Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Apple rechtfertigt Löschung von Parental-Control-Apps

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  • Am 30. April 2019 um 9:15 von Thomas

    Apple scheint ein mindestens genauso wenn nicht sogar größeres Problem in Saudi Arabien nicht zu stören: „Apple und Google: App erlaubt Männern in Saudi-Arabien, ihre Frauen zu tracken“

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