Apple weitet Anzeigengeschäft auf iPhones und iPads aus

Der mit Suchanzeigen im App Store erzielte Umsatz erhöht sich um rund 70 Prozent. Apple will diesen Geschäftsbereich ausbauen, um die Services-Sparte zu stärken. Derzeit frisst der schwache iPhone-Absatz die Zuwächse der anderen Sparten wie Services und iPad auf.

Apple treibt offenbar angesichts anhaltend schwacher iPhone-Verkäufe den Ausbau seiner Services-Sparte voran. Dazu gehört auch das Geschäft mit Suchanzeigen im App Store. Bei der Vorstellung der Bilanz für das zweite Fiskalquartal (bis 30. März) betonten CEO Tim Cook und auch CFO Luca Maestri die guten Ergebnisse dieser Sparte: Suchanzeigen im App Store erzielten nicht nur ein zweistelliges Umsatzwachstum, sondern auch einen neuen Rekordumsatz.

Die Erwähnung des Geschäfts mit Suchanzeigen durch die beiden Manager weckte bei der Bilanzpräsentation die Neugierde von Analysten. So fragte Mike Olsen von der Investmentbank Piper Jaffray, ob diese Sparte nun einen Punkt erreicht habe, an der sie eine wichtige Rolle spiele und vielleicht sogar ausschlaggebend für den gesamten Umsatz der Services-Group sei, was Cook zumindest indirekt bejahte – und einen Ausbau des Anzeigengeschäfts ankündigte.

Suchwerbung im App Store (Screenshot: ZDNet.de)„Es wächst sehr, sehr schnell, Mike. Ich glaube es waren rund 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wir expandieren auch in neue Regionen, und wir haben immer noch mehr Regionen da draußen, von denen wir glauben, dass sie die Skala weiter bewegen können. Also, es ist ein… es ist definitiv ein Geschäft, das groß ist und größer wird“, antwortete der Apple-Chef.

Suchanzeigen, wie sie auch Google im Play Store einsetzt, sind offenbar auch auf iOS-Geräten ein lukratives Geschäft. Und Apple steht für dieses Geschäft ein Ökosystem aus rund 1,4 Milliarden aktiven Geräten zur Verfügung – eine Zahl die, so legt es zumindest die aktuelle Bilanz nahe, so schnell nicht substantiell wachsen wird.

iPhones generierten in den ersten drei Monaten des Jahres einen Umsatz von 31,05 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Rückgang von 6,5 Milliarden Dollar oder 17 Prozent. Damit frisst die Smartphone-Sparte das Wachstum in anderen Geschäftsbereichen vollständig auf. Wearables- und Home-Sparte verbesserten sich um 30 Prozent auf 5,13 Milliarden Dollar und iPads steuerten 4,87 Milliarden Dollar zum Gesamtergebnis bei, 21 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Die Services-Sparte steigerte ihr Ergebnis um 1,6 Milliarden Dollar oder 16 Prozent auf 11,45 Milliarden Dollar. Allerdings konnte auch die Mac-Sparte nicht das Ergebnis des Vorjahreszeitraums halten. 5,51 Milliarden Dollar Umsatz entsprechen einem Rückgang von 5 Prozent. Der Konzernumsatz schrumpfte damit um 5 Prozent auf 58,02 Milliarden Dollar.

Apples Nettogewinn entwickelte sich ebenfalls negativ. 11,56 Milliarden Dollar im aktuellen Quartal stehen 13,82 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal gegenüber. Das Minus beläuft sich damit auf 16 Prozent. Der Aktiengewinn schrumpfte auf 2,46 Dollar. Beide Kategorien übertreffen jedoch die Erwartungen von Analysten, die 2,36 Dollar je Anteilsschein bei Einnahmen von 57,37 Milliarden Dollar vorausgesagt hatten.

Anleger bewerteten die Kennzahlen positiv. Bereits im nachbörslichen Handel legte die Apple-Aktie um rund fünf Prozent zu. Dieser Trend setzte sich auch im gestrigen Handelstag fort, den das Papier mit einem Plus von fast fünf Prozent abschloss.

Im laufenden Juniquartal peilt Apple einen Umsatz zwischen 52,5 und 54,5 Milliarden Dollar und eine Bruttogewinnmarge zwischen 37 und 38 Prozent an. Im dritten Fiskalquartal 2018 hatte Apple seinen Umsatz um 17 Prozent auf 53,3 Milliarden Dollar gesteigert und eine Gewinnmarge von 38,3 Prozent erzielt.

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