Microsoft testet ab sofort das für Herbst erwartete und derzeit noch als 19H2 bezeichnete Funktionsupdate für Windows 10. Da dessen Nachfolger 20H1 bereits seit einigen Wochen den Fast Ring des Windows Insider Program belegt, ist die Preview von Windows 10 19H2 im Slow Ring erhältlich. Das nun freigegebene Build 18362.10000 enthält noch keine neuen Funktionen. Stattdessen testet Microsoft damit ein neues Verfahren zur Auslieferung des Funktionsupdates.
Das 19H2-Update wird sich nämlich in einem wichtigen Punkt von seinen Vorgängern unterscheiden: Microsoft behandeltes wie ein monatliches kumulatives Update, was zu einer deutlich schnelleren Verteilung an Nutzer führen soll. Der neue Update-Prozess gilt allerdings nur für Systeme, auf denen das Mai-2019-Update läuft – es bietet Nutzern nämlich zusätzliche Möglichkeiten, kumulative Updates zu verzögern, die Nutzern älteren Windows-10-Versionen nicht zur Verfügung stehen.
Inhaltlich soll sich Windows 10 19H2 auf „umfangreiche Funktionen für ausgewählte Leistungssteigerungen, Unternehmensfunktionen und Qualitätsverbesserungen“ konzentrieren. Welche Änderungen geplant sind, lassen jedoch John Cable, Directory of Program Management für Windows Servicing and Delivery, sowie Dona Sarkar, Chefin des Insider-Programms, in ihren jeweiligen Blogeinträgen offen. Cable kündigte das Update jedoch schon für September an. Damit verbleiben Microsoft weniger als drei Monate, die Leistungssteigerungen und Verbesserungen umzusetzen.
Wer das 19H2-Update testen will, muss das Mai-2019-Update installieren, dem Insider Program beitreten und dann den Slow Ring wählen. Sarkar zufolge werden neue Funktionen in den kommenden Wochen schrittweise ausgerollt – nicht alle Nutzer erhalten, obwohl sie im Slow Ring sind, alle neuen Features unmittelbar. Ähnlich wie bei der finalen Version des Updates sollen zudem auch die Previews wie reguläre kumulative Updates und als vollständige Build-Updates verteilt werden.
Die erste Vorabversion des 20H1-Updates hatte Microsoft bereits im Februar 2019 veröffentlicht. Den ungewöhnlich frühen Start begründete das Unternehmen mit einer längeren Vorlaufzeit für die geplanten Neuerungen. Kurz darauf wurde bekannt, dass Windows 20H1 auf einer neuen Core-OS-Plattform aufbauen soll, für die Entwicklungslinien von Azure und Windows zusammengeführt werden müssen.
Unklar ist derzeit noch, ob das kumulative 19H2-Update eine Ausnahme oder die neue Regel ist, sprich Microsoft künftig im Frühjahr ein großes und im Herbst ein kleines Funktionsupdate veröffentlichen wird. Auf die Support-Zeiträume soll der Umfang des Updates jedoch keine Auswirkungen haben. Microsoft wird das 19H2-Update nach eigenen Angaben über einen Zeitraum von 30 Monaten unterstützen.
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