Microsoft hat eine Verlängerung des Supports für Exchange Server 2010 angekündigt. In einem Blogeintrag, den Deskmodder entdeckt hat, nennt das Exchange Team als neues Datum 13. Oktober 2020, was einer Verschiebung des Termins um neun Monate entspricht. Ursprünglich sollte der erweiterte Support am 14. Januar 2020 enden.
Kunden haben also nun noch mehr als ein Jahr lang Zugriff auf Sicherheitsupdates und bezahlten technischen Support für Exchange Server 2010. Nach 13. Oktober soll beides jedoch nicht mehr zur Verfügung stehen. Microsoft betont zudem, dass auch Fehler, die die Stabilität und Nutzbarkeit der Software einschränken, ab dem Zeitpunkt nicht mehr korrigiert werden.
Den Kurswechsel begründet das Unternehmen mit einer großen Zahl von Kunden, die Exchange Server 2010 derzeit noch einsetzen. Da die Umstellung auf eine neuere Version oder gar der Umzug in die Cloud zu Office 365 und Exchange Online bei vielen Kunden noch andauere, habe man sich zu der Fristverlängerung entschlossen.
„Unser Bekenntnis, die sich ändernden Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen, ist so stark wie eh und je, und wir räumen an, dass die Einstellung des Supports für ein Produkt, das so beliebt und zuverlässig wie Exchange Server 2010 war, eine Umstellung sein kann“, heißt es in dem Blogeintrag. Zudem werde das Supportende von Exchange Server 2010 damit an das Supportende von Office 2010 und SharePoint Server 2010 angeglichen.
Darüber hinaus weist Microsoft erneut darauf hin, dass Kunden, die Exchange Server weiter auf eigenen Servern betreiben wollen, nicht direkt auf Exchange Server 2019 umsteigen können. Zuerst sei ein Upgrade auf Exchange Server 2013 oder 2016 erforderlich. „Wir empfehlen, auf Exchange Server 2016 umzustellen, falls Sie die Wahl haben.“
Ein anderes Produkt von Microsoft, auf das die Beschreibung „beliebt und zuverlässig“ zutrifft, ist Windows 7. Laut Net Applications lag dessen Marktanteil im August noch bei 30,34 Prozent. Selbst wenn Windows 7 wie zuletzt pro Monat zwischen zwei und drei Prozentpunkte verlieren sollte, würde sein Anteil Ende Dezember immer noch im Bereich von 20 Prozent liegen. Rechnet man die noch älteren OS-Versionen hinzu, wären nach derzeitiger Einschätzung zum Supportende von Windows 7 fast 25 Prozent aller Windows-PCs weltweit ohne Aussicht auf weitere Sicherheitsupdates und damit kurzfristig ein attraktives Ziel für Hacker.
Bisher hat Microsoft Forderungen nach einer Supportverlängerung für Windows 7 stets zurückgewiesen. Zumal es für Geschäftskunden verschiedene Möglichkeiten gibt, über Januar 2020 hinaus Sicherheitspatches für Windows 7 zu beziehen. Deswegen sollten Nutzer das neue Ablaufdatum für Exchange Server 2010 auch nicht als Indiz dafür ansehen, dass Microsoft den Support für Windows 7 doch noch verlängern wird.
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