Die französische Cyber-Sicherheitsbehörde ANSSI hat vor Angriffen auf die Lieferkette gewarnt. Vor allem seien Dienstleister und Technologieanbieter das Ziel von Cyber-Spionage. Die Warnung basiert nach Angaben der Behörde auf der Auswertung laufender Ermittlungen.
„Angreifer kompromittieren die Netzwerke dieser Unternehmen, um Daten über deren Kunden zu erhalten oder sogar in deren Netzwerk einzudringen“, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Bericht der Agence Nationale de la Sécurité des Systèmes d’Information. (ANSSI).
Bisher wurden zwei Angriffswellen ausgewertet. Sie waren unabhängig voneinander und sollen auch keine technischen Gemeinsamkeiten aufweisen. Während bei der ersten Welle eine PlugX genannte Malware zum Einsatz kam, basierte die zweite Welle auf legitimen Tools, um Anmeldedaten zu stehlen.
Zu den Opfern machte die Behörde keine Angaben. Auch eine Zuordnung zu einzelnen Hackergruppen oder gar Staaten nahmen die Ermittler nicht vor. Allerdings wird die PlugX Backdoor schon seit Jahren häufig auch von Hackern genutzt, die der chinesischen Regierung nahestehen.
In einem zweiten Bericht beschreibt die ANSSI indes eine großangelegte Phishing-Kampagne, die Regierungsbehörden ins Visier nimmt. Auch hier sollen es die Hintermänner auf Anmeldedaten abgesehen haben. Unter anderem sollen zu den Opfern diplomatische Vertretungen von fünf Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats gehören.
Die Phishing-Kampagne, die auch von Sicherheitsanbietern wie Cisco Talos und Palo Alto Networks untersucht wurde, ist noch aktiv. Sie wird mit einer Kimsuky oder Group123 genannten Gruppe in Verbindung gebracht, der wiederum Kontakte zur Regierung in Nordkorea nachgesagt werden.
Des Weiteren kündigte die ANSSI an, künftig weitere Berichte zur Cybersicherheit zu veröffentlichen. Die darin genannten Details sollen nicht nur französischen Firmen, sondern auch ausländischen Unternehmen helfen, sich vor Angriffen zu schützen.
Die französische Behörde folgt damit dem Beispiel anderen Länder wie den USA und Großbritannien. Auch dort haben die Cybersicherheitsbehörden im vergangenen Jahr vermehrt Informationen an die Privatwirtschaft weitergereicht. Die Behörden scheuen sich außerdem nicht mehr, mögliche Verantwortliche für Cyberangriffe zu benennen oder gar eigene interne Werkzeuge für die Öffentlichkeit freizugeben.
Letzteres gehört auch zur Strategie der französischen Behörde. Sie bietet inzwischen das Linux-basierte Betriebssystem CLIP OS und einen Ende-zu-Ende verschlüsselten Instant-Messaging-Client namens Tchap unter einer Open-Source-Lizenz an.
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