Private Public Cloud mit AWS Outposts

Der bereits letztes Jahr angekündigte Dienst AWS Outposts ist nun allgemein verfügbar. Kunden können jetzt von AWS vollgemanagte Racks, welche auf der gleichen Hardware, wie sie im AWS Rechenzentrum zum Einsatz kommt, beziehen. Outposts unterstützt aktuell die EC2-Instanztypen C5, C5d, M5, M5d, R5d, R5, G4 sowie I3n, Updgrademöglichkeiten sind vorgesehen.

Microsoft und Google haben es mit Azure Arc sowie Google Anthos vorgemacht: Wenn Kunden aus Latenz- oder auch Netzwerkgründen die Private Cloud vorziehen, werden ihnen jetzt Public Cloud-Technologien ins private Rechenzentrum geliefert. Jetzt ist endlich auch der bereits letztes Jahr angekündigte Dienst AWS Outposts allgemein verfügbar.

Hat AWS lange Zeit nur die Public Cloud propagiert, geht es jetzt denselben Weg: Kunden können jetzt von AWS vollgemanagte Racks, welche auf der gleichen Hardware, wie sie im AWS Rechenzentrum zum Einsatz kommt, beziehen. Die Menge an Servern im Outposts-Rack ist variabel und auch die Hardware-Ausstattung (Rechenkapazität, Arbeitsspeicher sowie GPUs) kann vom Kunden ausgewählt werden.

AWS re:invent 2019 (Bild: Dr. Christian Söldner)

Outposts unterstützt aktuell die EC2-Instanztypen C5, C5d, M5, M5d, R5d, R5, G4 sowie I3n. Es soll auch möglich sein, auf neuere Instanztypen upzugraden, sobald sie verfügbar sind. Mit AWS VPC nutzt Outposts den gewohnten AWS-Netzwerkstack. Storageseitig wird aktuell nur EBS (Elastic Block Store) in der Variante mit General-Purpose SSD-Festplatten (gp2) ausgeliefert, der populäre Objekt-Storage-Dienst S3 soll aber bald kommen.

Um auch über reinen Infrastruktur-Diensten hinaus einen Mehrwert zu bieten, unterstützt AWS Outposts zudem die beiden populären Container-Orchestrierungsdienste ECS (Elastic Container Service) sowie EKS (Elastic Container Service for Kubernetes). Auch Big Data-Workloads können mit AWS EMR (Elastic Map Reduce) lokal betrieben werden. Der Amazon Dienst für gemanagte relationale Datenbanken (RDS) für Outposts ist aktuell noch im Preview – Status.

Kundenseitig schielt AWS auf alle Firmen mit niedrigen Latenzanforderungen, welche die Computing-Kapazität so lokal wie möglich verfügbar haben müssen. Constantin Gonzalez, Principal Solutions Architect bei AWS, äußerte sich im Interview insbesondere auch zu deutschen Kunden. Nach seiner Aussage, „sieht AWS insbesondere bei Fertigungsindustrie-Kunden ein großes Interesse an Outposts“.

Auch für 2020 wurde die Verfügbarkeit von VMware on AWS für Outposts angekündigt. In den regulären AWS-Regionen ist dieser Dienst bereits seit längerem verfügbar und erlaubt es, gewohnte VMware Produkte (vSphere, vSAN, NSX) direkt auf Amazon Hardware zu nutzen und sich damit nahtlos in die AWS-Welt zu integrieren.

Eine weitere Ankündigung, welche aufhorchen ließ, ist die Einführung von AWS Local Zones. Diese abgespeckten AWS Rechenzentren sollen zum Beispiel in der Nähe von großen Städten entstehen, um noch bessere Latenzzeiten zu gewähren. Während der re:Invent-Konferenz wurde die erste dieser Local Zones in Los Angeles eröffnet, weitere könnten je nach Kundennachfrage auch in anderen Ballungszentren folgen. Die Anzahl der Dienste ist allerdings auch noch sehr limitiert und beschränkt sich aktuell auf die wesentlichen Amazon-Kernangebote (EC2, EBS, FSx, Application Load Balancer sowie VPC). Es bleibt also abzuwarten, inwiefern es AWS gelingt, den Hybrid Cloud-Markt umzukrempeln.

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Themenseiten: AWS, AWS, Rechenzentrum, Storage, cloud

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