Firefox 72 unterdrückt Benachrichtigungs-Pop-ups

Stattdessen erscheint ein Sprechblasensymbol in der Adressleiste. Darüber lassen sich Benachrichtigungen für die aktuelle Website konfigurieren. Der Tracking-Schutz von Firefox blockiert zudem nun Fingerprinting-Skripte.

Mozilla hat seinen Browser Firefox auf die Version 72 aktualisiert. Das Update bringt unter anderem Verbesserungen für den eingebauten Tracking-Schutz. Wichtigste Neuerung ist aber wohl eine Funktion, die störende oder unerwünschte Benachrichtigungen von Websites unterdrückt.

„Letztes Jahr stellten wir während der Tests fest, dass etwa 99 Prozent der Benachrichtigungsaufforderungen nicht akzeptiert werden, wobei 48 Prozent aktiv vom Benutzer verweigert werden“, heißt es dazu im Mozilla-Blog. „Ab sofort können sie die meisten dieser nervtötenden Benachrichtigungen automatisch in Firefox blockieren und das Web ohne Unterbrechung nutzen.“

Firefox 72 blockiert Benachrichtigungen (Screenshot: ZDNet.de)Firefox 72 hat eine neue Funktion, mit der sich Benachrichtigungen von Websites unterdrücken lassen (Screenshot: ZDNet.de)Statt der eigentlichen Benachrichtigung zeigt Firefox 72 eine kleine animierte Sprechblase am linken Rand der Adressleiste an, um auf die unterdrückte Meldung der Website aufmerksam zu machen. Nutzer können die Sprechblase ignorieren oder anklicken. Benachrichtigungen der Website lassen dann optional anzeigen oder stets unterdrücken, ohne dass eine weitere Sprechblase erscheint.

Allerdings können die für eine Website auf diese Art hinterlegten Einstellungen auch nachträglich bearbeitet werden. Sie finden sich in den Einstellungen zu Privatsphäre und Sicherheit unter dem Punkt „Berechtigungen“. Dort werden alle Websites aufgelistet, deren Benachrichtigungen geblockt oder durchgelassen werden. Es steht auch eine Option zur Verfügung, mit der sich generell von allen Websites alle Benachrichtigungen ausschalten lassen. Mozilla weist aber darauf hin, dass dies die Funktionalität einiger Websites einschränken kann.

Der erweiterte Tracking-Schutz von Firefox soll nach dem Update auf die Version 72 in der Lage sein, Fingerprinting-Scripts zu blockieren. Zu diesem Zweck werden alle Anfragen von Unternehmen abgewiesen, die dafür bekannt sind, Fingerprinting zu nutzen. Beim Fingerprinting werden Daten über Browser und Hardware gesammelt, um daraus ein eindeutiges Nutzerprofil zu erstellen, das es Websitebetreibern erlaubt, die Aktivitäten ihrer Besucher seitenübergreifend zu verfolgen – ohne deren Wissen und Zustimmung.

Wie jede neue Version enthält auch Firefox 72 Fixes für zum Teil schwerwiegende Sicherheitslücken. Insgesamt elf Anfälligkeiten listet das aktuelle Advisory, wovon keine als kritisch eingestuft ist. Trotzdem ist es unter Umständen bei älteren Browserversionen möglich, Schadcode einzuschleusen und auszuführen oder vertrauliche Daten zu stehlen.

Mozilla verteilt die neue Version über die Update-Funktion des Browsers. Für den Abschluss der Installation ist ein Neustart erforderlich. Firefox 72 kann aber auch für Windows, macOS und Linux von der Mozilla-Website heruntergeladen werden.

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