Blackberry hat die Zusammenarbeit mit dem Smartphonehersteller TCL eingestellt. Einer auf Twitter veröffentlichten Mitteilung zufolge wir der laufende Lizenzvertrag, der TCL die Nutzung des Markennamens Blackberry für Smartphones gestattete, nicht verlängert.
Als Folge stellt TCL nun ab 31. August 2020 den Verkauf von Blackberry-Smartphones ein. „TCL hat keine Rechte, weitere mobile Blackberry-Geräte zu entwickeln, herzustellen oder zu verkaufen“, heißt es in der Stellungnahme von Blackberry.
TCL werde das vorhandene Portfolio jedoch noch bis zum 31. August 2022 mit Kundensupport und Garantieabwicklungen unterstützen. Je nach Region werde der Support möglicherweise nur so lange angeboten, wie es anhand der lokalen Gesetze notwendig sei.
Da die Ankündigung keinen Hinweis auf einen neuen Lizenznehmer enthält, ist davon auszugehen, dass die Ankündigung das Ende einer Ära bedeutet. Das kanadische Unternehmen gehört zu den Pionieren der Smartphonebranche. Seine überwiegend auf Unternehmen ausgerichteten smarten Mobiltelefone waren schon lange vor der Einführung des iPhone auf dem Markt und zudem beliebt – allerdings in einer Zeit, als Smartphones noch Nischenprodukte waren. Wie andere Hersteller hatte wohl auch Blackberry den Einfluss Apples auf die Branche unterschätzt.
Im Dezember 2016 kündigte Blackberry schließlich an, keine eigenen Smartphones mehr zu entwickeln und stattdessen die Markten an TCL zu lizenzieren. Damit einher ging die Abkehr vom hauseigenen Blackberry OS und der Wechsel zu Google Android. Die Zusammenarbeit führte dann unter anderem zur Entwicklung des Blackberry Key One und Key2, die die bei Blackberry-Kunden beliebte Hardwaretastatur integrierten – deren Zahl offenbar aber immer weiter schrumpfte.
Inzwischen sind Software und Services die wichtigsten Geschäftsfelder von Blackberry. Damit nahm das Unternehmen im dritten Fiskalquartal 267 Millionen Dollar ein, was einem Wachstum von 18 Prozent entsprach. Allerdings wies die Bilanz der Monate September, Oktober und November auch einen operativen Verlust von 29 Millionen Dollar aus. Der Fehlbetrag aus den ersten drei Geschäftsquartalen erhöhte sich damit auf 111 Millionen Dollar.
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