Vodafone hat sich zu dem Mehraufwand geäußert, den die Empfehlungen der EU und der britischen Regierung zur Einbindung von Huawei beim Aufbau von 5G-Mobilfunknetzen nach sich ziehen. Laut einer Stellungnahme von Vodafone-CEO Nick Read, die der Agentur Reuters vorliegt, wird es rund fünf Jahren dauern, um die bereits in den vorhandenen 5G-Kern-Netzwerken enthaltene Huawei-Ausrüstung wieder zu entfernen.
Darüber hinaus rechnet der Manager mit erheblichen Mehrkosten. „Die Umsetzung wird etwa fünf Jahre dauern und etwa 200 Millionen Euro kosten“, wird Read in dem Bericht zitiert. Vodafone bestätigte die Zahlen zudem gegenüber CNET.com.
Ende Januar hatte Großbritannien grünes Licht gegeben für eine Beteiligung Huaweis am 5G-Netzausbau. Allerdings dürfen Anbieter für das sogenannte Kern-Netzwerk keine Komponenten des chinesischen Unternehmens verwenden. Zudem deckelte die Regierung von Boris Johnson Huaweis Marktanteil bei 35 Prozent.
Ähnlich äußerte sich kurz darauf auch die EU. Sie schließt Huawei ebenfalls nicht explizit aus. Es gelten jedoch erhöhte Sicherheitsanforderungen, vor allem für Schlüsselbereiche wie die Kern-Netzwerke.
Vor allem die USA unterstellen Huawei, eng mit chinesischen Behörden zusammenzuarbeiten und Hintertüren in seine Produkte einzubauen – ohne jedoch konkrete Beweise dafür vorzulegen. Der Sicherheitsexperte und Blogger Felix von Leitner kritisierte in dem Zusammenhang schon im November die Politisierung der Diskussion um Huawei, die seiner Meinung nach technische Details außer Acht lässt.
Huawei liefere vor allem Sendemasten, nicht aber die gesamte 5G-Technik. Am sicherheitsrelevanten Kernnetz sei Huawei indes nicht beteiligt. „Inkompetente Transatlantiker faseln hier die ganze Zeit was von Sicherheitsrisiken durch Abhören von Huawei. Das muss mir mal jemand zeigen, wie du ein Netz abhörst, bei dem du nur die Antennen kompromittiert hast. Wie kommen denn die Daten von dort zum chinesischen Geheimdienst? Richtig! Durch das Kernnetz! Das nicht von Huawei ist!“
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