Apple hat sich der Fast Identity Online Alliance (FIDO) angeschlossen. Der 2012 gegründeten Allianz gehören bereits Unternehmen wie Google, Intel und Microsoft an. Ihr gemeinsames Ziel ist es, die Authentifizierung im Internet zu vereinfachen und mit offenen Standards die Anmeldung per Passwort zu ersetzen.
Der iPhone-Hersteller bietet mit Touch ID und Face ID schon länger Sicherheitsfunktionen an, die den Zielen der FIDO Alliance entsprechen. Warum das Unternehmen nicht schon früher dem Vorbild von Google und Microsoft gefolgt ist beziehungsweise warum Apple gerade jetzt den Entschluss gefasst hat, die Allianz als Board-Mitglied zu unterstützen, ist nicht bekannt.
„Passwörter sind die Kakerlaken des Internets und Unternehmen versuchen seit Jahren, sie loszuwerden“, kommentierte Merritt Maxim, Principal Security Analyst bei Forrester Research, den Eintritt Apples im Gespräch mit dem Nachrichtensender CNBC. Einer dieser Versuche ist die von der FIDO Alliance und dem W3C entwickelte Programmierschnittstelle WebAuthn. Sie erlaubt eine Registrierung und Anmeldung bei Servern mit einer Public-Key-Kryptographie statt Passwörtern.
Seit Dezember 2019 unterstützt der Apple-Browser von der FIDO zertifizierte Sicherheitsschlüssel wie Yubikey. Eine Anmeldung ist so über WebAuthn im Browser über NFC, USB oder Lightning möglich – allerdings nur ab iOS 13.3.
Darüber hinaus bieten mobile Apple-Geräte über einen integrierten Sicherheitschips einen vertrauenswürdigen Bereich, der ihren Einsatz als Sicherheitsschlüssel gemäß den FIDO-Standards erlaubt. Google lässt beispielsweise iPhones seit rund vier Wochen als Sicherheitsschlüssel für die Anmeldung bei Google-Konten zu. Dafür wird lediglich die Smart-Lock-App von Google für iOS und eine einmalige Einrichtung benötigt.
Rolf Lindemann, Co-Chairman der Security Requirements Working Group der FIDO, sieht jedoch noch Nachholbedarf bei Apple. Vollständigen Support für FIDO böten bisher nur Android und Chrome, Windows und Edge und Mozilla Firefox. Er geht davon aus, dass Apple bei der künftigen Ausrichtung der Allianz mitwirken wird. Das werde „zu einem Support für eine passwortlose Anmeldung führen, die am besten in Apples Ökosystem passt“.
Passwörter sind weiterhin die gebräuchlichste Methode, um eine Anmeldung auch bei Online-Diensten abzusichern. Vor allem schwache Passwörter, die leicht zu erraten und somit anfällig für Brute-Force-Attacken sind, führen immer wieder zu Sicherheitsvorfällen und auch Datenverlusten.
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