Microsoft wird die veralteten Versionen 1.0 und 1.1 des Verschlüsselungsprotokolls Transport Layer Security (TLS) länger unterstützen als bisher angekündigt. Eigentlich sollten die Microsoft-Browser den Support für beide Versionen noch im ersten Halbjahr 2020 einstellen – den Termin hat das Unternehmen aus Redmond nun auf das zweite Halbjahr verschoben.
Die Verzögerung begründet der Softwarekonzern mit den „aktuellen weltweiten Umständen“. Im neuen auf Chromium basierenden Edge-Browser wird Microsoft TLS 1.1 und TLS 1.0 frühestens in der Version 84 abschalten, die für Juli 2020 geplant ist.
Für die veralteten Browser Internet Explorer 11 und Edge Legacy steht indes schon ein konkreter Termin fest: Sie werden ab 8. September nicht mehr in der Lage sein, Websites zu laden, die noch mit TLS 1.0 oder TLS 1.1 verschlüsselt sind.
Mozilla hatte schon lange vor der Corona-Krise angekündigt, den Support für TLS 1.0 und 1.1 aus seinem Browser Firefox zu entfernen. Tatsächlich setzte das Unternehmen die Ankündigung wie geplant im vergangenen Monat mit Firefox 74 um. Schon weniger Tage später nahm es die Änderung jedoch wieder zurück, mit dem Hinweis auf wichtige staatliche Websites, die sonst nicht mehr erreichbar gewesen wären.
Microsoft wird darüber hinaus seinen Nutzern die Möglichkeit geben, auch nach der Abschaltung von TLS 1.0 und 1.1 die veralteten Protokolle zu nutzen. Sie lassen sich in den erweiterten Internetoptionen jederzeit wieder aktivieren. Ghacks hält zudem eine Anleitung bereit, um die Nutzung von TLS 1.0 und 1.1 per Windows Registry zu verwalten.
Für TLS 1.1 und 1.0 sind als Nachfolger TLS 1.2 und das im März 2018 verabschiedete TLS 1.3 verfügbar. TLS 1.0 und 1.1 wurden 1999 beziehungsweise 2006 eingeführt. TLS 1.0 gilt inzwischen sogar als unsicher und wird nicht mehr vom Payment Card Industry Security Standard unterstützt.
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