Die Europäische Kommission hat angeblich ihre Kartelluntersuchung gegen Facebook ausgeweitet. Wie die Financial Times berichtet, will sie nun herausfinden, ob das Soziale Netzwerk mit seinem kostenlosen Marketplace den Wettbewerb im Bereich Kleinanzeigen verzerrt.
Mitbewerber soll die EU-Kommission derzeit mit Fragebögen um Stellungnahmen bitten. Sie sollen sich unter anderem zu Auswirkungen, die der Facebook Marketplace auf ihr Kleinanzeigengeschäft hat, äußern. Hierzulande zählt unter anderem das Angebot Meine Stadt aus dem Hause Axel Springer zu den Konkurrenten von Facebook Marketplace.
Facebook bietet seinen Marktplatz seit 2016 an. Mitglieder können dort kostenlose Verkaufs- und Suchanzeigen für jegliche Waren und Dienstleistungen aufgeben. Weder für das Einstellen eines Inserats noch bei Kaufabschluss werden irgendwelche Gebühren fällig. Die Kommunikation erfolgt über den hauseigenen Messenger.
„Der Marktplatz wächst gut. Er wird jetzt jeden Monat von Hunderten von Millionen von Menschen genutzt“, sagte Facebook-COO Sheryl Sandberg bei der Vorstellung der aktuellen Bilanz im Januar. „Wir haben auch Anzeigen auf dem Marktplatz eingeführt, die in 94 Märkten verfügbar sind, was bedeutet, dass Werbetreibende ihre Nachrichten-Feed-Anzeigen auf den Marktplatz ausdehnen können. Wir sehen ein großes Interesse, insbesondere bei Einzelhandels- und Autowerbekunden. Es ist noch sehr früh, aber wir sehen gute Ergebnisse.“
Geprüft wird offenbar, ob Facebook seine dominante Marktposition missbraucht, um seinen Marketplace mit dem Social Network zu verknüpfen – und welche Vorteile sich daraus für Facebook ergeben. Mitbewerber sollen Facebook vorwerfen, sich mit den Daten von Nutzern und Unternehmen einen unfairen Vorteil zu verschaffen.
Facebook weist jegliches Fehlverhalten zurück. „Die Einhaltung von Wettbewerbsregeln und anderen rechtlichen Anforderungen ist für Facebook bei der Entwicklung unserer Dienstleistungen und Produkte ein wichtiger Gesichtspunkt. Wir sind bereit, alle Fragen der Europäischen Kommission zu beantworten“, zitiert die Financial Times einen Unternehmenssprecher.
Dem Bericht zufolge verschickte Brüssel im Rahmen seiner Kartellermittlungen bisher insgesamt drei Fragebögen an Mitbewerber von Facebook. Dem Bericht zufolge wird die Untersuchung trotz des aktuellen Ausbruchs des neuartigen Coronavirus fortgesetzt. Anklage soll offiziell im Sommer erhoben werden – der Termin kann sich laut den Quellen der Financial Times jedoch noch verschieben.
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