Facebook hat einen neuen Video-Messaging-Dienst namens Messenger Rooms vorgestellt. Er ermöglicht Videokonferenzen mit bis zu 50 Teilnehmern und ohne zeitliche Einschränkungen. Der Dienst soll es Nutzern erlauben, Zeit miteinander zu verbringen, wenn persönliche Treffen nicht möglich sind.
Einen Raum für eine Videokonferenz können Nutzer über den Messenger oder aus ihrem News Feed heraus starten. Auch eine Facebook-Gruppe oder eine Veranstaltung kann Ausgangspunkt für einen Videochat sein. Künftig will Facebook den Dienst zudem in Instagram Direct, WhatsApp und Portal integrieren.
Der Nutzer, der einen Raum einrichtet, kontrolliert laut Facebook auch die Einstellungen für die Teilnehmer, die sich dem Raum anschließen können. Er legt auch fest, ob und wie der Raum gefunden werden kann und ob Nutzer einen Link des Raums teilen dürfen.
Facebook betont zudem, dass die Datenschutzeinstellungen automatisch an die Situation angepasst werden, in der ein Raum erstellt wird. So sind Räume, die aus einer Gruppe heraus erstellt werden, für alle Gruppenmitglieder offen. Generell ist es möglich, Räume nach Beginn einer Videokonferenz zu schließen. Lediglich die Gruppen-Administratoren können Räumen, die zu einer Gruppe gehören, nachträglich beitreten.
Der Nutzer, der einen Raum angelegt hat, kann zudem andere Nutzer aus einem Raum entfernen. In dem Fall wird laut Facebook der Raum für neue Nutzer geschlossen, bis der für den Raum Verantwortliche die Sperre wieder aufhebt. Unabhängig davon, ob ein Raum offen oder geschlossen ist, können Teilnehmer einen Raum jederzeit verlassen.
Facebook bietet auch die Möglichkeit, Räume zu melden, die gegen die Richtlinien verstoßen. Solche Beschwerden enthalten nach Angaben des Unternehmens jedoch keine Audio- oder Videoaufzeichnungen: Facebook habe generell keinen Zugriff auf Inhalte der Räume.
Das Social Network weist darauf hin, dass in einem Raum selbstverständlich auch Nutzer, mit denen man nicht befreundet ist, die im Raum angebotenen Inhalte sehen und hören können. Darüber hinaus sollen aber die Datenschutzeinstellungen des eigenen Kontos gelten – das eigene Profil macht man mit dem Eintreten in einen Raum also nicht öffentlich.
Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bietet Facebook zum Start nicht für Messenger Rooms an. Die Funktion soll aber zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Laut Facebooks Chief Privacy Officer Erin Egan wurden die Links für Messenger Rooms zudem so gestaltet, dass „Hacker sie nur sehr schwer erraten können“. Facebook greife nie auf Inhalte der Räume zu, verarbeite aber anonymisierte Daten, um das Produkt zu verbessern. Diese Daten würden außerdem nicht für Online-Werbung verwendet.
Messenger Rooms steht auf dem Desktop, in den Mobilen Apps und im Webbrowser zur Verfügung. Den Dienst rollt Facebook in den kommenden Wochen schrittweise weltweit aus.
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