Deutsche schlampen bei Passwörtern

Schwache Passwörter sind ein beliebtes Einfallstor für Hacker. Die meisten Deutschen wissen das, sind aber zu nachlässig, um verschiedene oder starke Passwörter zu verwenden.

Im Home Office sind schwache Passwörter ein großes Risiko. Das hat sich mittlerweile herumgesprochen, wie die aktuelle Studie „Psychologie der Passwörter“ von LastPass zeigt. Von den 500 Befragten in Deutschland wissen nicht weniger als 94 Prozent, dass es unsicher ist, wenn sie dasselbe Passwort für mehrere Konten ein Sicherheitsrisiko nutzen, aber nur die Hälfte zieht Konsequenzen aus dieser Erkenntnis.

Die Ergebnisse decken zudem Widersprüche auf, wobei die Befragten das eine sagten und im Gegenzug etwas anderes taten. 77 Prozent fühlen sich über bewährte Passwörterpraktiken informiert, trotzdem versuchen mehr als die Hälfte (54 Prozent) sich Passwörter zu merken. Fast jeder Dritte (27 Prozent) schreibt sie sogar irgendwo auf. Ebenso zeigen sich 80 Prozent besorgt, dass ihre Passwörter kompromittiert werden könnten, dennoch ändern 48 Prozent ihr Passwort nie, wenn es nicht verlangt wird.

Die Angst, Login-Informationen zu vergessen, ist nach wie vor der Hauptgrund für die Wiederverwendung von Passwörtern (42 Prozent in Deutschland), gefolgt vom Wunsch, alle Passwörter zu kennen und zu kontrollieren (58 Prozent der Deutschen). Ein echtes Paradox: Die Nutzer wollen einen Überblick über ihre Passwörter behalten, doch mit der wiederholten Nutzung desselben Passwortes entziehen sich die Accounts in Bezug auf die Sicherheit gegenüber Hackern ihrer Kontrolle.

Immer noch denkt die Hälfte der Deutschen, dass ihre Login Daten nicht wert sind, gehackt zu werden. Immerhin erstellen 66 Prozent stärkere Passwörter für ihre Finanzkonten und 51 Prozent für ihren E-Mail Account.

Die gute Nachricht ist, dass die Multifaktor-Authentifizierung (MFA) weithin bekannt ist und von 45 Prozent der Deutschen genutzt wird. Außerdem sind die Befragten auch sehr zufrieden mit der biometrischen Authentifizierung per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung, um sich auf Geräten oder in Konten anzumelden. 54 Prozent der Deutschen gaben an, dass sie der Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung mehr vertrauen als herkömmlichen Textpasswörtern. Schließlich können diese nur bedingt nachgeahmt werden und schneiden den Zugang wirklich individuell auf die Person zu. Ein textbasiertes Passwort hingegen ist schnell entziffert.

Themenseiten: Ausfall, Lastpass, LogMeIn, Passwort

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1 Kommentar zu Deutsche schlampen bei Passwörtern

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  • Am 9. Mai 2020 um 16:57 von Gast

    Zitat:
    „54 Prozent der Deutschen gaben an, dass sie der Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung mehr vertrauen als herkömmlichen Textpasswörtern. Schließlich können diese nur bedingt nachgeahmt werden und schneiden den Zugang wirklich individuell auf die Person zu. Ein textbasiertes Passwort hingegen ist schnell entziffert.“

    ->Ein textbasiertes Passwort sollte auch nie verwendet werden, was eigentlich längst bekannt ist, aber Mühe macht, wie es Sicherheit eben immer macht.
    ->Wenn mein Account gehackt wurde und das Passwort weg ist, welches ich nur für diesen Account verwendet habe, wie man ja soll, dann habe ich ein Problem, und muß ein neues Passwort vergeben. Passwörter kann ich mein ganzes Leben lang neue generieren. Wenn aber meine Biometriedaten geleakt sind, also stimmenbezogene Daten, Fingerabdruck, Iris, Gesichtsmerkmale, dann habe ich MEIN LEBEN LANG ein Riesenproblem, vor allem dann, wenn irgendwann evtl. alles über Biometrie abgesichert wäre, weil ich meine Biometriedaten nicht ändern kann…dann war’s das.
    Immer wieder gab und gibt es und wird es Fälle geben, dass Userdaten geleakt sind. Warum sollte sich das ändern, wenn immer fehlerhafte Menschen ebenso fehlerhafte Systeme produzieren. Selbst wenn einmal Maschinen Maschinen konstruieren sollten, so bleibt die Wurzel immer der fehlerhafte Mensch.
    Leaken meine Userdaten bei shopping1234567.com…okay…Problem
    Leaken meine Biometriedaten bei shopping1234567.com…nicht okay…over and out.
    Niemals sollte auf Biometrie gesetzt werden. Ein gutes Passwort (16-stellig; zufällig aus Buchstaben, Zahlen, Zeichen, Sonderzeichen) läßt keinerlei Rückschlüsse auf die Person zu oder weiteres erkennen.
    Meine Biometriedaten…das bin schlicht und ergreifend ich…meine Identität auf dem Präsentierteller.
    (…das wäre auch der Traum der Enkeltrickbetrüger der Zukunft…da würde mich eines meiner Kinder anrufen, und ich könnte die Stimme nicht unterscheiden von der echten Stimme…)
    IT muß seine Grenzen haben, sonst schaufeln wir uns unser eigenes Grab damit.

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