Eric Schmidt gibt Beraterposten bei Google-Mutter Alphabet auf

Dem Unternehmen gehört der Manager insgesamt rund 19 Jahre an. Zuletzt bezog er ein symbolisches Jahresgehalt von einem Dollar. Ihm gehören allerdings noch Google-Aktien im Wert von mehr als 5 Milliarden Dollar.

Der ehemalige Google-CEO Eric Schmidt hat nach 19 Jahren das Unternehmen endgültig verlassen. Zuletzt war der 65-Jährige als technischer Berater für die Mutter Alphabet tätig. Diesen Posten soll er jedoch bereits im Februar aufgegeben haben.

Google (Bild: Google)Den Chefsessel von Google hatte der Manager im Jahr 2001 übernommen. Unter seiner Leitung entwickelte sich der Suchmaschinenanbieter vom Start-up zum Weltkonzern. Im April 2011 wechselte Schmidt in den Verwaltungsrat von Google. Ende Dezember 2017 trat er schließlich als Executive Chairman von Alphabet zurück und stand den Firmengründern Larry Page und Sergej Brin seitdem als Berater zur Seite. Zudem wurde Ende 2019 Sundar Pichai, der seit 2015 das Suchgeschäft verantwortete, zum Chief Executive Officer berufen.

Nach den Veränderungen an der Firmenspitze stand unter anderem die Frage im Raum, ob Google mit seinen weltweite mehr als 120.000 Mitarbeitern an seiner bekanntermaßen lockeren Unternehmenskultur festhalten kann. Tatsächlich ergaben sich in den vergangenen Jahren wiederholt Spannungen zwischen Mitarbeitern und Geschäftsleitung, unter anderem wegen des Umgang mit Vorwürfen zu sexuellem Missbrauch, einem zensierten Suchmaschinenprojekt für den chinesischen Markt und der Entwicklung von künstlicher Intelligenz für das US-Verteidigungsministerium.

Auch Schmidt wurde für seine Beteiligung an militärischen Projekten der US-Regierung kritisiert. Unter anderem war er Vorsitzender eines technischen Beratergremiums des Pentagon und des US-Kongresses. Kritiker befürchteten, Schmidt könne unfair und im Interesse von Google handeln.

In der vergangenen Woche ernannte Andrew Cuomo, Gouverneur des Bundestaats New York, Schmidt zum Vorsitzenden einer Commission, die die technische Infrastruktur des Bundesstaats während und nach der Corona-Pandemie aktualisieren soll. Auch hier standen Vorwürfe im Raum, Schmidt könne den Einfluss großer IT-Firmen auf den öffentlichen Sektor vergrößern.

Vor seiner Zeit bei Google war Schmidt CEO beim Softwareanbieter Novell. Den Kontakt zu Google stellten damals zwei Investoren des Suchmaschinenbetreibers her. Als CEO trieb Schmidt dann die Erschließung neuer Geschäftsfelder wie Mobiltelefone und Internetvideos voran. Unter seiner Führung ging Google 2004 auch an die Börse, was Schmidt zudem zum Milliardär machte. Aktuell soll der Manager noch Google-Aktien im Wert von rund 5,3 Milliarden Dollar besitzen.

Als technischer Berater standen Schmidt zuletzt zwei Assistenten zur Verfügung, die inzwischen mit neuen Aufgaben betraut wurden. Sein Beraterhonorar belief sich zuletzt allerdings nur auf einen Dollar pro Jahr.

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