Über eine Million Geräte weiterhin anfällig für WannaCry

Ihnen fehlt ein seit März 2017 verfügbarer Patch für das SMB-Protokoll. Laut Eset sind Angriffe auf die Schwachstelle heute deutlich zielgerichteter als beim ersten WannaCry-Ausbruch vor drei Jahren. WannaCry dominiert weiterhin die Rangliste der Ransomware-Bedrohungen.

Eset zufolge ist die Ransomware WannaCry auch drei Jahren nach ihrem fulminanten Start weiterhin aktiv. Im ersten Quartal 2020 dominierte WannaCry mit 40,5 Prozent der Ransomware-Erkennungen die Rangliste der blockierten Angriffsversuche. Die Forscher des Sicherheitsanbieters gehen davon aus, dass weltweit mehr als eine Million Geräte weiterhin anfällig für die Sicherheitslücke Eternal Blue sind, über die sich WannaCry verbreitet.

(Bild: Datto)Vor genau drei Jahren richtete WannaCry unerwartet große Verwüstungen auf Computern weltweit an. Hunderttausende Rechner in mehr als 150 Ländern waren im Mai 2017 in kürzester Zeit mit der Ransomware infiziert. Im deutschsprachigen Raum traf es unter anderem das Gesundheitswesen. In anderen Ländern musste auch namhafte Unternehmen ihre Produktion stoppen.

„WannaCry verursacht auch nach drei Jahren noch immer immense Schäden“, erklärte Thomas Uhlemann, ESET Security Specialist. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass Cyberkriminelle Schadprogramme über Jahre immer wieder einsetzen. Das Beispiel zeigt eindringlich, wie wichtig es ist, die eigenen Systeme regelmäßig, am besten automatisch, mit Updates zu versorgen.“

Tatsächlich liegt schon seit März 2017 ein Patch für die Windows-Schwachstelle in SMB-Protokoll vor, die als Einfallstor für WannaCry dient. Den zugehörigen Exploit namens Eternal Blue entwickelte der US-Auslandsgeheimdienst NSA. Öffentlich bekannt wurde er schließlich durch die Hackergruppe Shadow Brokers.

Heute gehen Angreifer, die WannaCry einsetzen, laut Eset jedoch zielgerichteter vor als vor drei Jahren. Im Mai 2017 hätten sie noch „mit der Cyber-Schrotflinte geschossen“. “ Heute handeln die Täter deutlich fokussierter und suchen sich für Angriffe gezielt mittelständische Unternehmen aus“, ergänzte Uhlemann. „Manche Cyber-Versicherungen versprechen, eventuelle Lösegeldzahlungen zu ersetzen. Von daher ist es nicht verwunderlich, wenn Unternehmen glauben, durch schnelle Zahlung, Produktionsausfälle minimieren zu können. Trotzdem können wir nur davon abraten, da nicht nur der eCrime-Markt hierdurch finanziert wird, sondern oft auch trotz Zahlung eine komplette Wiederherstellung der Daten unmöglich ist.“

Unternehmen rät Eset deswegen, Updates und Patches regelmäßig zu installieren. Nicht geschlossene Sicherheitslücken seien die beliebtesten Angriffsziele von Cyberkriminellen. Vor Ransomware-Angriffen schützten indes regelmäßig Backups, die jedoch auch getestet werden müssten. Als Hersteller solcher Produkte rät Eset selbstverständlich zum Einsatz von Sicherheitslösungen, die Ransomware erkennen, bevor diese Schaden anrichten kann.

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