Pitney Bowes meldet einen Angriff auf seine Computersysteme mit der Ransomware Maze. Der US-Anbieter von Produkten und Diensten für den Postbereich ist damit zum zweiten Mal innerhalb von sieben Monaten das Ziel von Cyber-Erpressern geworden.
Öffentlich wurde der Vorfall durch einen Blogeintrag der Maze-Hintermänner, in dem sie sich des Einbruchs rühmen und behaupten, Teile des Netzwerks des Unternehmens verschlüsselt zu haben. Als Beweis veröffentlichten sie elf Screenshots, die Verzeichnisse mit Ordnern und Dateien aus dem Netzwerk zeigen sollen.
In einer E-Mail, die ZDNet USA vorliegt, bestätigte das Unternehmen den Angriff. „Kürzlich entdeckten wir einen Sicherheitsvorfall im Zusammenhang mit der Maze-Ransomware. Wir untersuchen das Ausmaß des Angriffs, insbesondere die Art der Daten, auf die zugegriffen wurde“, teilte Pitney Bowes mit. Das Unternehmen geht davon aus, dass nur Teile seines Netzwerks betroffen sind.
Mit Hilfe eines Sicherheitsdienstleisters sei es gelungen, die Attacke zu stoppen, bevor Daten verschlüsselt worden seien. „Es gibt derzeit keine Anhaltspunkte für weitere nicht autorisierte Zugriffe auf unsere IT-Systeme“, heißt es weiter in der Stellungnahme. Die Untersuchungen seien aber noch nicht abgeschlossen.
Im Oktober 2019 hatte Pitney Bowes erstmals einen Ransomware-Befall eingeräumt. Zu dem Zeitpunkt wurden einige kritische Systeme infiziert und verschlüsselt, und zwar durch die Erpressersoftware Ryuk. Als Folge waren unter anderem Tracking-Systeme des Unternehmens nicht verfügbar.
Ryuk und Maze ist gemeinsam, dass sich von Hackern eingesetzt werden, nachdem sie in die Netzwerke oder Systeme ihrer Opfer eingedrungen sind, um möglichst viele Rechner zu infizieren und Daten zu verschlüsseln. Die Hintermänner von Maze informieren zudem auf einer eigenen Website über ihre Angriffe. Zudem veröffentlichen sie dort gestohlene Daten, um den Druck zu erhöhen, falls sich ihre Opfer weigern, einer Lösegeldforderung nachzukommen. Maze waren die ersten Cyberkriminellen, die diese Taktik einsetzten. Inzwischen gibt es mindestens neun Gruppen, die diesem Beispiel folgen.
Mit der Maze-Gruppe beschäftigten sich zuletzt die Sicherheitsanbieter Crowdstrike, FireEye und Palo Alto Networks. Zu den jüngsten Opfern zählen Cognizant, Bouygues Construction und die US-Stadt Pensacola.
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