Der britische Billigflieger EasyJet hat Daten von rund neun Millionen seiner Kunden verloren. Das Unternehmen war nach eigenen Angaben das Opfer eines „sehr fortschrittlichen“ Hackerangriffs. Den unbekannten Tätern fielen zudem Details zu 2208 Kreditkarten von EasyJet-Kunden in die Hände.
Den unbefugten Zugriff auf die Kundendaten konnte die Fluglinie inzwischen beenden. Kompromittiert wurden in erster Linie E-Mail-Adressen und Information über gebuchte Flüge.
In einer Stellungnahme kündigte das Unternehmen an, seine Kunden bis spätestens 26. Mai zu informieren. Details zum Zeitpunkt des Einbruchs sowie das mögliche Vorgehen der Hacker sind nicht bekannt. And den Ermittlungen sind neben Forensikexperten auch das National Cyber Security Centre der Datenschutzbehörde Information Commissioner’s Office (ICO) beteiligt.
Auf Anweisung des britischen Datenschutzbeauftragte warnt EasyJet seine Kunden vor möglichen Phishing-Angriffen. Kunden sollten vorsichtig mit unerwünschten Kontaktversuchen umgehen. Es gebe bisher aber noch keine Hinweise auf einen Missbrauch der Daten.
„Wir nehmen die Cybersicherheit unserer Systeme sehr ernst und verfügen über robuste Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der persönlichen Daten unserer Kunden. Dies ist jedoch eine sich entwickelnde Bedrohung, da Cyber-Angreifer immer raffinierter werden“, sagte Johan Lundgren, CEO von EasyJet.
„Seit wir von dem Vorfall erfahren haben, ist klar geworden, dass aufgrund von COVID-19 die Besorgnis über die Verwendung persönlicher Daten für Online-Betrügereien gestiegen ist. Infolgedessen wenden wir uns auf Empfehlung des ICO an die Kunden, deren Reiseinformationen abgerufen wurden, und raten ihnen zu besonderer Wachsamkeit, insbesondere wenn sie unerbetene Mitteilungen erhalten.“
Im Herbst 2018 hat die britische Fluglinie British Airways den Verlust von Kreditkartendaten von 380.000 Kunden eingeräumt. Der Datendiebstahl erfolgte über die Website des Unternehmens sowie die mobile App. Wegen Verstößen gegen die Datenschutzgrundverordnung erhielt British Airways eine Geldstrafe von 183 Millionen Pfund.
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