COVID-19: Markt für PCs und Smartphones schrumpft 2020 voraussichtlich um 14 Prozent

Home Office während der Pandemie lässt vor allem den Markt für Desktop-PCs einbrechen. In den eigenen vier Wänden arbeiten Nutzer bevorzugt mit Notebooks, Chromebooks und Tablets. Stärker trifft es den Markt für Mobiltelefone, der um 14,6 Prozent einbrechen soll.

Gartner hat angesichts der anhaltenden COVID-19-Pandemie seine Prognose für den Markt für Computing-Geräte und Mobiltelefone korrigiert. Die Marktforscher gehen nun von einem Rückgang der Absatzzahlen um 13,6 Prozent aus. Vor allem der Wechsel ins Home Office soll den PC-Markt vor einem größeren Absturz bewahren.

„Die Vorhersage für den Rückgang des PC-Markts hätte viel schlechter sein können“, sagte Ranjit Atwal, Senior Research Director bei Gartner. Die staatlich verordneten Ausgangsbeschränkungen hätten jedoch Unternehmen und Bildungseinrichtungen gezwungen, Millionen von Menschen die Arbeit in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen und die Ausgaben für neue Notebooks, Chromebooks und Tablets nach oben geschraubt.

Als Folge soll der PC-Markt in diesem Jahr nun lediglich um 10,5 Prozent schrumpfen, und zwar von 262,7 Millionen Einheiten im Jahr 2019 auf 235,2 Millionen Einheiten im Jahr 2020. Desktops sind jedoch stärker betroffen als Notebooks, Chromebooks und Tablets. Die Absatzzahlen von Chromebooks und Tablets sollen lediglich um 7,5 Prozent zurückgehen. Die Prognose für die Notebook-Verkäufe liegt bei minus 6 Prozent.

Darüber hinaus erwartet Gartner, dass viele Nutzer auch nach der Pandemie dem Home Office treu bleiben. Ihr Anteil soll sich von 30 Prozent vor der Pandemie auf 48 Prozent erhöhen. “ Dieser Trend in Verbindung mit Unternehmen, die flexible Business-Continuity-Pläne erstellen müssen, wird dazu führen, dass Business-Notebooks bis 2021 und 2022 Desktop-PCs verdrängen werden“, ergänzte Atwal.

Der Markt für Mobiltelefone soll indes um 14,6 Prozent einbrechen, der Markt für Smartphones um 13,7 Prozent. Eine weitere Vorhersage von Gartner: 2020 werden Nutzer ihre Mobiltelefone durchschnittlich erst nach 2,7 Jahren austauschen. Die Nutzung von Mobiltelefone nehme zwar während der Pandemie zu, um Kontakt zu Kollegen, Freunden und Familienmitgliedern zu halten, sinkende Einkommen führten jedoch dazu, dass weniger Verbraucher neue Geräte kauften. „Als Folge verlängert sich die Lebenszeit eines Telefons von 2,5 Jahren im Jahr 2018 auf 2,7 Jahre im Jahr 2020“, so Atwal weiter.

Die Hoffnung, dass günstige 5G-Smartphones die Nachfrage ankurbeln werden, hat Gartner indes für dieses Jahr aufgegeben. Stattdessen sollen nur noch rund 11 Prozent der 2020 verkauften Mobiltelefone den neuen Mobilfunkstandard unterstützen. Dazu sollen vor allem höhere Kosten für 5G-Telefone und eine unzureichende Netzabdeckung beitragen. Zudem seien die Kosten für 5G-Mobilfunkverträge höher als für 4G-Verträge.

Gegen diesen Trend soll sich lediglich China entwickeln. Gartner erwartet, dass dort weiterhin in den Aufbau einer 5G-Infrastruktur investiert wird, was es Providern wiederum erlauben soll, ihre 5G-Smartphones erfolgreich zu vermarkten.

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