SuperMUC verliert Top-10-Platzierung im Supercomputer-Ranking

Das Münchner System landet nur noch auf Platz 13. Schnellster Supercomputer ist der japanische Fugaku. ARM-Prozessoren von Fujitsu verhelfen ihm zu 415,5 Petaflops, was mehr als die doppelte Leistung der vorherigen Nummer eins ist.

Deutschland ist nicht mehr in den Top 10 des Supercomputer-Rankings Top500 vertreten. Das System SuperMUC des Leibniz-Rechenzentrums in München rutschte mit seinen 19,5 Petaflops im Jahresvergleich vom achten auf den 13. Platz ab. Auch der Piz Daint genannte Supercomputer des Swiss National Supercomputing Centre verlor seinen Titel als schnellstes europäisches System, und zwar an den HPC5 des italienischen Energiekonzerns Eni.

Fugaku (Bild: Riken CCS)HPC5 ist einer von insgesamt vier Neueinsteigern in den Top 10. Auf dem ersten Platz landete der Supercomputer Fugaku mit 415,5 Petaflops, was mehr als der doppelten Leistung des Zweitplatzierten entspricht. Der mit ARM-Prozessoren von Fujitsu ausgestattete Hochleistungsrechner verfügt über fast 7,3 Millionen CPU-Kerne. Betrieben wird er am Riken Center for Computational Science.

Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit unveränderter Leistung gegenüber dem Vorjahr Summit und Sierra, die jeweils von Power-Prozessoren von IBM angetrieben werden. Die 93 beziehungsweise 61,4 Petaflops der schnellsten chinesischen Systeme Sunway TaihuLight und Tianhe-2A reichten für die Plätze 4 und 5.

Der schnellste Supercomputer in Europa steht nun in Italien. 2,1 GHz schnelle Xeon-Gold-Prozessoren in Kombination mit Tesla-Grafikbeschleunigern von Nvidia verhelfen dem von Dell EMC gebauten System zu fast 35,5 Petaflops – was Platz 6 bedeutet. Dahinter folgt der nächste Neueinsteiger. Der von Nvidia betriebene Selene bringt es auf 27,6 Petaflops, und zwar mit Hilfe von EPYC-Prozessoren von AMD mit insgesamt 277,760 Kernen. Selene ist damit auch der schnellste AMD-basierte Supercomputer.

Das gemeinnützige italienische Konsortium Cineca betreibt das Marconi-100 genannte System, das mit 21,64 Petaflops auf dem neunten Platz landete. Es basiert ebenfalls auf IBM-Prozessoren und Beschleunigern von Nvidia.

Bemerkenswert ist auch die Zunahme der Gesamtleistung. Die auf der Top500-Liste geführten Supercomputer erreichen zusammen 2,23 Exaflops. Vor sechs Monaten waren es noch 1,65 Exaflops. Für den größten Teil dieses Wachstums ist die neue Nummer eins Fugaku verantwortlich. Die Mindestleistung für den Einzug in die Top-500 erhöhte sich indes nur leicht auf 1,24 Petaflops.

226 Supercomputer der Liste kommen im Juni aus China. Die USA beherbergen 114 Systeme. Japan bringt es auf 30, Frankreich auf 18 und Deutschland hat immerhin noch 16 Supercomputer unter den 500 schnellsten Systemen weltweit. Über die größte Rechenleistung verfügen indes die USA mit 644 Petaflops – in China stehen 565 Petaflops zur Verfügung. Japan erzeugt indes mit seinen 30 Systemen bereits 530 Petaflops.

Auch wenn das schnellste System derzeit auf ARM-Prozessoren setzt, dominiert Intel das Ranking mit 469 Systemen. ARM-Prozessoren finden sich tatsächlich sogar nur in vier Top500-Supercomputern. Bei den Herstellern liegt IBM (180 Systeme) vor seinen chinesischen Konkurrenten Sugon (68 Systeme) und Inspur (64 Systeme). 37 Supercomputer sind Konstruktionen von HPE, 35 wurden von Cray/HPE entwickelt.

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