REvil-Ransomware sucht neuerdings nach Point-of-Sale-Software

Eine neue Kampagne richtet sich unter anderem gegen die Nahrungsmittelindustrie und den Gesundheitssektor. Symantec meldet mindestens zwei größere Opfer, ohne deren Namen zu nennen. Deren Netzwerke scannten die Hacker zusätzlich nach Bezahldaten.

Die Hintermänner der Ransomware REvil haben sich mit einer neuen Variante ihrer Erpressersoftware zurückgemeldet. Laut einer Analyse von Forschern von Symantec suchen die Cyberkriminellen nun in Netzwerken nach Point-of-Sale-Software – offenbar als zusätzliche Methode zur Monetisierung ihrer Angriffe.

Ransomware (Bild: Datto)„Das Scannen der Systeme von Opfern nach PoS-Software ist interessant, da es etwas ist, das man sonst nicht bei zielgerichteten Ransomware-Angriffen sieht“, erklärten die Symantec-Forscher. Unklar sei, ob es sich nur um einer opportunistische Aktivität der aktuellen Kampagne oder eine neue Taktik von Ransomware-Gangs handle.

Besagte Kampagne nimmt derzeit Dienstleistungsunternehmen sowie die Branchen Nahrungsmittel und Gesundheit ins Visier. Den Forschern zufolge sind zwei Großunternehmen aus den Bereichen Nahrung und Gesundheit mit jeweils mehreren Standorten betroffen, die in der Lage sein sollten, größeren Lösegeldforderungen nachzukommen. Bei dem Vertreter der Nahrungsindustrie vermuten die Forscher, dass die REvil-Gang die Sammlung von Bezahlinformationen getestet hat.

Auch wenn noch nicht feststeht, welche Ziele die Hacker mit der neuen REvil-Variante verfolgen, lautet das Fazit der Forscher: „Eine Sache ist klar: Die Akteure, die REvil (Sodinokibi) einsetzen, sind anspruchsvoll und geschickt und zeigen keine Anzeichen dafür, dass ihre Aktivität in absehbarer Zeit abnehmen wird.“

Die Ransomware verbreitet sich über eine Zero-Day-Lücke in Windows, die allerdings schon im Oktober 2018 gepatcht wurde. Unternehmen können sich also vor dieser und anderer Erpressersoftware schützen, indem sie die aktuellsten Updates einspielen, die Angriffe auf bekannte Schwachstellen verhindern.

REvil, auch Sodinokibi genannt, ist seit April 2019 im Umlauf. Ihre Hintermänner verlangen meist Lösegelder im Bereich von mehreren Hunderttausend oder gar Millionen Dollar – als Gegenleistung für die Entschlüsselung von Dateien. Darüber hinaus drohen die Cyberkriminellen mit der Veröffentlichung zuvor gestohlener Daten ihrer Opfer. Damit musste sich zuletzt eine Anwaltskanzlei in New York auseinandersetzen, die Daten ihrer meist prominenten Mandanten wie Madonna, Lady Gaga und Bruce Springsteen an die Hacker verloren.

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