Die Europäische Kommission hat eine eingehende Prüfung der geplanten Übernahme von Fitbit durch Google angekündigt. Die Wettbewerbshüter vermuten einen Konflikt mit Googles Position im Markt für Online-Werbung. Sie wollen ausschließen, dass der Internetkonzern seine Marktmacht mithilfe von Daten von Fitbit-Nutzern weiter ausbaut.
„Es wird davon ausgegangen, dass die europäischen Verbraucherinnen und Verbraucher tragbare Geräte in den kommenden Jahren immer intensiver nutzen werden“, erklärte die für Wettbewerbspolitik zuständige Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager. „Dies wird mit einem exponentiellen Anstieg der durch diese Geräte generierten Daten einhergehen. Diese bieten tiefe Einblicke in Leben und Gesundheit ihrer Nutzer. Wir wollen durch unsere Untersuchung sicherstellen, dass die Kontrolle, die Google infolge der Übernahme über Daten, die über tragbare Geräte erhoben werden, erhält, nicht zu einer Verfälschung des Wettbewerbs führt.“
Die Bedenken der EU-Kommission richten sich gegen die von „Fitbit geführte Datenbank über die Gesundheit und Fitness seiner Nutzer“ und die „Technologie zur Entwicklung einer Datenbank, die der von Fitbit ähnlich ist“. Beides könnte Google nach Ansicht der Kommission für die „Bereitstellung von Werbediensten in den Bereichen Online-Suche und Online-Anzeigen“ sowie die „Erbringung von Ad-Tech-Diensten“ benutzen – und beides soll Google einen „Datenvorteil bei der Personalisierung von Werbeanzeigen“ verschaffen.
Nachteile sollen sich schließlich für Werbetreibende und Website-Betreiber ergeben. Sie müssten, falls Google seine Marktmacht ausbaut, möglicherweise höhere Preise bezahlen und hätten weniger Auswahl.
Die Einschätzung basiert auf der Auffassung, dass Google in den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums eine marktbeherrschende Stellung hat. In Ländern wie Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden und Spanien geht die EU sogar von einer starken Marktposition für Online-Werbung außerhalb von sozialen Netzwerken aus.
Die eingehende Untersuchung soll zeigen, ob sich die wettbewerbsrechtlichen Bedenken bestätigen. Die Kommission wird sich außerdem mit den Auswirkungen der Übernahme auf den Markt für digitale Gesundheitsdienste beschäftigen. Sie will darüber hinaus prüfen, ob Google ein Interesse haben könnte, nach dem Kauf von Fitbit die Interoperabilität „tragbarer Geräte seiner Konkurrenten mit dem Google-Betriebssystem Android“ einzuschränken.
Google betonte indes in einem Blogeintrag, dass der Zusammenschluss mit Fitbit den Wettbewerb verstärken wird. „Bei diesem Deal geht es um Geräte, nicht um Daten. Wir haben von Anfang an klar gemacht, dass wir keine Gesundheits- und Fitnessdaten von Fitbit für Google-Anzeigen benutzen werden.“ Der EU habe man sogar angeboten, diesbezüglich eine rechtlich verbindliche Zusage zu treffen. Zudem werde man Fitbit-Nutzern die Möglichkeit bieten, im Rahmen der Übernahme ihre Daten zu prüfen, zu einem anderen Dienst umzuziehen und zu löschen.
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