Cisco warnt vor einer kritischen Sicherheitslücke in Netzwerk-Appliances der Produktreihen ENCS 5400-W und CSP 5000-W. Deren Software enthält voreingestellte Nutzerkonten mit fest vergebenen Passwörtern. Entdeckt wurde der Fehler bei internen Tests der Virtual Wide Area Application Services (VWWAS) mit der Cisco Enterprise NFV Infrastructure Software (NFVIS).
NFVIS erlaubt es Cisco-Kunden, Netzwerkdienste wie den Integrated Services Virtual Router zu virtualisieren. Es stehen auch Virtual WAN Optimization, Virtual ASA, Virtual Wireless LAN Controller und Next Generation Virtual Firewall zur Verfügung.
Betroffen sind nur Appliances, die VWAAS mit einem NFVIS-Image ausführen, in zwar in den Versionen 6.4.5, 6.4.3d und früher. Das voreingestellte Kennwort hat zur Folge, dass sich ein Angreifer aus der Ferne ohne Anmeldedaten einloggen und auf das NFVIS-Befehlszeilen-Interface eines betroffenen Geräts zugreifen kann, und zwar mit Administratorrechten.
Eine Behelfslösung steht laut Cisco nicht zur Verfügung. Nutzer können sich also nur durch die Installation eines von Cisco bereitgestellten Updates schützen. Die Anfälligkeit mit der Kennung CVE-2020-3446 bewertet Cisco im zehnstufigen Common Vulnerability Scoring System mit 9,8 Punkten.
Angriffe sind allerdings nur unter bestimmten Umständen möglich, unter anderem über den Ethernet-Management-Port einer ENCS 5400-W Appliance. Sollte eine geroutete IP-Adresse konfiguriert sein, soll auch ein Zugriff aus der Ferne möglich sein.
Dasselbe gilt auch für die CSP 5000-W Appliance, allerdings nur über den ersten Port einer I350 PCIe Ethernet-Adapter-Karte. Darüber hinaus kann ein Nutzer, der gültige Anmeldedaten für das Befehlszeilen-Interface der VWAAS-Software oder das Cisco Integrated Management Controller Interface besitzt, auch auf das Befehlszeilen-Interface der NFVIS zugreifen.
Weitere Schwachstellen stecken in IP-Kameras der Produktreihe Video Surveillance 8000. Sie sind anfällig für Denial-of-Service. Außerdem bietet Cisco einen Sicherheitspatch für eine Lücke im Cisco Smart Software Manager On-Prem an. Er soll eine nicht autorisierte Ausweitung von Nutzerrechten verhindern.
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