Covid-Viren überleben 28 Tage an Smartphone-Bildschirmen

Eine neue Studie australischer Forscher demonstriert, dass das SARS-Cov-2-Virus, das für COVID-19 verantwortlich ist, fast einen Monat lang auf Glas, Edelstahl und sowohl auf Papier- als auch auf Polymerbanknoten überleben kann. Frühere Studien gingen von höchstens sechs Tagen aus.

Viele Menschen wollen von Vorsorge gegen Covid nicht mehr viel wissen. Das könnte ein schwerer Fehler sein. Die veröffentlichten Ergebnisse eines australischen Forschungsteams im Virology Journal  deuten darauf hin, dass das SARS-Cov-2-Virus, das für COVID-19 verantwortlich ist, fast einen Monat lang auf Glas, Edelstahl und sowohl Papier- als auch Polymerbanknoten überleben kann, wenn sie bei Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit (20 °C und 50 Prozent Luftfeuchtigkeit) aufbewahrt werden.

Die Forscher schließen daraus, dass die Persistenz von SARS-COV-2 auf Glas und Vinyl (beides übliche Bildschirm- und Bildschirmschutzmaterialien) nahe,legt dass Touchscreen-Geräte eine potenzielle Übertragungsquelle darstellen können und regelmäßig desinfiziert werden sollten, insbesondere in Mehrbenutzerumgebungen.

Es geht auch nicht nur um Glasoberflächen. Auch Banknoten – sowohl die Papier- als auch die Kunststoffpolymerart, die in Ländern wie dem Vereinigten Königreich und Australien verwendet werden – sind gefährlich.

„Während andere Studien gezeigt haben, dass Papierbanknoten mehr Krankheitserreger enthalten als Polymerbanknoten, zeigen diese Daten, dass SARS-CoV-2 sowohl auf Papier- als auch auf Polymerbanknoten bis mindestens 28 Tage bei 20°C persistiert, wenn auch mit einer schnelleren Inaktivierungsrate auf Polymerbanknoten“, so die Studie

Eine frühere Studie im Fachmagazin „Lancet“ vom April 2020 ging davon aus, dass SARS-CoV-2 auf Glas und Banknoten einige Tage und auf Glas und Edelstahl bis zu sechs Tage überleben könnte.

Das heißt: Reinigen Sie die Geräte, die Sie berühren, immer wieder, und waschen Sie sich regelmäßig die Hände. So rät Apple dazu, dass Sie Ihre iDevices und Macs desinfizieren. Es gibt UV-Desinfektionstools für Smartphones und Tasten wie das KeySmart CleanTray oder Monos CleanPod, und dann gibt es noch die alte bewährte Seife und Wasser.

Für Unternehmen ist dies ein Weckruf, die Desinfektion von Hardware ernst zu nehmen. Die regelmäßige Reinigung von berührungsintensiven Bereichen wie Tastaturen ist eine gute Idee, ebenso wie die Bereitstellung von Reinigungsmaterialien für Ihre Mitarbeiter.

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4 Kommentare zu Covid-Viren überleben 28 Tage an Smartphone-Bildschirmen

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  • Am 13. Oktober 2020 um 12:14 von Clickbite Hyper

    wenn man ein mobiles Gerät mit jemandem gemeinsam nutzt ist der direkte Übertragungsweg via Aerosolen des Ausatmenden bei der Übergabe der Geräte bereits gegeben, die Oberfläche des Gerätes ist dann bereits weniger relevant. Des weiteren muss die auf dem Gerät gelandete Hand dann noch ins Gesicht damit es tatsächlich zur indirekten Übertragung kommt. Interessant wäre daher gewesen wie stark sich die Virenlast reduziert wenn zum Beispiel der Display am Hosenbein gerubbelt wird, um es von Fingerabdrücken zu befreien. Allerdings ist die Übertragung dann ja trotzdem bereits per Aerosol gegeben und das Säubern beinahe irrelevant. Man könnte also auch messen wie lange Viren in der Luft von Fahrradreifen und Autoreifen überleben können. Gegebenenfalls atmet vielleicht jemand die Luft dann an der nächsten Tankstelle ein. Aha!

    • Am 13. Oktober 2020 um 22:30 von C3PO

      Naja, Geldscheine werden ja schon von vielen Menschen gemeinsam genutzt. Grundsätzlich sicher sinnvoll, Verweilzeiten des Virus zu erforschen; bei der Bewertung der Ergebnisse stimme ich aber zu, dass Schmierinfektionen bei der Ausbreitung der Pandemie bisher eine sehr untergeordnete Rolle gespielt haben ggü. Aerosolen.
      Dass man sich Geldhände wäscht, ehe man eine Stulle in die Hand nimmt, haben ja hoffentlich die meisten Menschen auch früher schon praktiziert :)

  • Am 12. Oktober 2020 um 12:41 von Schlappe

    Diese Darstellung ist unvollständig und daher irreführend. Die angesprochene Arbeit hat ausschliesslich die Temperaturstabilität des Virus untersucht. Andere lebensverkürzende Einflüsse wie UV-Licht wurden bewusst verhindert. Die Arbeit hat gezeigt, dass nach etwa 2 Tagen bei 20°C etwa 50% der Viren inaktiv sind. Unter normalen Umweltbedingungen ist die Überlebensdauer, wie unter Lichteinfall und einer normalen Bakterienlast, daher auch kürzer. Wichtiger ist daher die Menge an Viren, die auf eine Oberfläche übertragen wurden. In einer Hosentasche herrschen normalerweise höhere Temperaturen, die die Lebensdauer weiter verkürzen.

    • Am 13. Oktober 2020 um 4:33 von Tom nierkacz

      Schlappe Nummer… geht einfach nur um die Sensibilisierung des Pöbels. Schließlich klappen die einfachsten Dinge nach Monaten noch nicht. Also bei aller Kritikfreudigkeit, einfach mal MACHEN! Egal ob Hosentasche oder Hypopharynx!!!! 13lf?!

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