Die COVID-19-Pandemie hat dem Video-Streaming weltweit offenbar neue Rekordwerte beschert. Da Nutzer in einigen Regionen zeitweise praktisch gezwungen waren, ihre Wohnungen nicht zu verlassen, stieg die Zahl der Videoabrufe im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent. Das geht aus der von Limelight Networks in Auftrag gegebenen Studie „State of Online Video 2020“ hervor.
Von der Corona-Krise profitierten somit unter anderem Anbieter von Streaming-Diensten. 47 Prozent der Menschen weltweit schlossen der Studie zufolge in den vergangenen sechs Monaten ein neues Abonnement ab. Als Hauptgrund nannten Befragte, dass sie wegen der Pandemie mehr Zeit zu Hause verbringen. 25 Prozent gaben zudem an, dass die Verfügbarkeit neuer Inhalte sie zum Abschluss eines neuen Abonnements bewegt habe.
Hierzulande verbrachten Nutzer im Vergleich zum Vorjahr eine Stunde pro Tag mehr mit Video-Streaming. Auch achten deutsche Verbraucher mehr auf neue Inhalte als der weltweite Durchschnitt. Rund ein Drittel nannte sie als Grund für den Abschluss eines neuen Abonnements. Ein gutes Lockmittel sind anscheinend aber auch kostenlose Testzeiträume, die in Deutschland von 26 Prozent genutzt wurden, um sich für ein Abonnement zu entscheiden.
Die Studie zeigt aber auch, dass der Preis ein kritischer Faktor ist. Fast die Hälfte der Verbraucher weltweit – Deutschland entspricht hier dem Durchschnitt – beendet ein Abonnement wieder aufgrund der damit verbundenen Kosten. Einige nehmen diese aber aus als Rechtfertigung, seine Anmeldedaten an Dritte weiterzugeben oder das Konto eines anderen Nutzers zu verwenden. Diese Form der von den Anbietern meist verbotenen Nutzung ist in Indonesien mit 58 Prozent am höchsten und in Japan mit 16 Prozent am niedrigsten.
Als Alternative wenden sich viele Menschen Videoportalen wie Youtube beziehungsweise benutzergenerierten Inhalten zu. Das Ansehen dieser Inhalte hat sich laut der Studie zuletzt auf vier Stunden pro Woche verdoppelt. Hierzulande erreichte Youtube einen Marktanteil von 62 Prozent und Facebook einen Anteil von 9 Prozent.
Kritisch stehen Nutzer indes dem Streaming von Live-Ereignissen gegenüber, die im Internet nur verzögert übertragen werden. 64 Prozent der Nutzer weltweit erklärten, sie würden Übertragungen eher verfolgen, wenn diese ohne Verzögerung verfügbar wären. In Deutschland liegt dieser Anteil bei lediglich 45 Prozent.
„Die Nachfrage nach Online-Video-Inhalten hat sich in diesem Jahr weltweit deutlich gesteigert. Viele Menschen haben Online nach Unterhaltung, Informationen und Kommunikation gesucht, da sie aufgrund von COVID-19 mehr Zeit zu Hause verbracht haben“, sagte Nigel Burmeister, Vice President von Limelight Networks. „Unsere Untersuchungen zeigen, dass es angesichts des Anstiegs der Zuschauer- und Abonnentenzahlen entscheidend ist, dass die Anbieter von Inhalten die richtige Kombination aus den von den Verbrauchern gewünschten Inhalten, einer an die Nachfrage angepassten Infrastruktur und der passenden Technologie benötigen, um ihnen das bestmögliche Online-Streaming-Erlebnis zu bieten.“
Für die Studie wurden Antworten von 5000 Verbrauchern in Frankreich, Deutschland, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Singapur, Südkorea, Großbritannien und den Vereinigten Staaten ausgewertet. Alle Teilnehmer waren mindestens 18 Jahre alt und verbrachten jede Woche eine Stunde oder mehr mit Online-Video-Streaming.
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1 Kommentar zu Studie: Video-Streaming erreicht in Deutschland Rekordwert
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Was in der Filmindustrie schon gang und gebe ist kommt nun auch im Gamingmarkt so richtig in Schwung in Form des GamePass. Ich finds klasse! :)