Google hat die Sicherheit seiner Messages-App für Android verbessert. Einigen Nutzern steht ab sofort eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zur Verfügung. „Wir wissen, dass Ihre Gespräche privat sind, und es liegt in unserer Verantwortung, Ihre persönlichen Daten zu schützen“, erklärte Google in einem Blogeintrag.
Anfänglich steht die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung allerdings nur für direkte Kommunikation zwischen zwei Nutzern zur Verfügung, die die auf Rich Communication Services basierende Version der App einsetzen. Rich Communication Services (RCS) ist der Nachfolger der SMS, der Kurznachrichten zu dem von Messagingdiensten wie WhatsApp und Apples iMessage bekannten Komfort verhelfen soll.
Außerdem ist die Verschlüsselung derzeit noch auf Beta-Tester beschränkt. Die schrittweise Einführung soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Unterstütze Konversationen wird Google automatisch auf die Verschlüsselung umstellen. Voraussetzung dafür ist, dass beide Teilnehmer die Messages-App einsetzen und die RCS-Chat-Funktion eingeschaltet haben.
RCS wiederum bietet Google in Zusammenarbeit mit Mobilfunkbetreibern an. Nutzer können dank RCS auch per WLAN oder über eine mobile Datenverbindung chatten sowie Fotos und Videos in hoher Qualität austauschen. Auch Lesebestätigungen werden unterstützt. Der weltweite Rollout für Nutzer der Messaging-App von Android soll laut Google inzwischen abgeschlossen sein.
Während immer mehr Anbieter von Kommunikationsdiensten auf Verschlüsselung setzen, mehren sich Forderungen aus der Politik, diese mit Hintertüren für Strafverfolger und Geheimdienste zu versehen. Zuletzt soll der EU-Ministerrat einen Resolutionsentwurf erarbeitet haben, der eine Schwächung von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung vorsieht. Demnach soll die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen werden, dass Kommunikationsanbieter Behörden einen Generalschlüssel zur Verfügung stellen, mit dem jegliche verschlüsselte Chats und Nachrichten entschlüsselt werden können.
Konkret will der EU-Ministerrat „kompetenten Behörden“ aus den Bereichen Sicherheit und Strafverfolgung einen „rechtmäßigen Zugang auf relevante Daten für legitime, klar definierte Zwecke zum Kampf gegen organisierte Kriminalität und Terrorismus“ ermöglichen. Der Schutz der Privatsphäre sowie die Sicherheit von Kommunikation soll trotzdem gewährleistet sein.
Der Verband der Internetwirtschaft eco blickt mit Sorge auf die Pläne. Dessen stellvertretender Vorstandsvorsitzender Klaus Landefeld befürchtet, dass ein Generalschlüssel das Vertrauen von Nutzern in Internetdienste schwächt und die Sicherheit von IT-System konterkariert.
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