Google hat Ende vergangener Woche angekündigt, seinen Browser Chrome mindestens bis zum 15. Januar 2022 offiziell für Windows 7 anzubieten. Damit verlängert das Unternehmen den Support für das veraltete Microsoft-Betriebssystem um sechs Monate. Eigentlich sollte die Unterstützung für Chrome unter Windows 7 am 15. Juli 2021 enden.
Die Entscheidung traf Google nach eigenen Angaben unter anderem nach der Auswertung von Rückmeldungen von Kunden. Auch die durch die COVID-19-Pandemie ausgelösten Veränderungen in der IT- und Arbeitswelt spielten demnach eine Rolle. “ Während die letzten Monate für viele Organisationen als Katalysator für Technologieinvestitionen und digitale Transformationsinitiativen gedient haben, sind für andere einige geplante IT-Projekte in den Hintergrund getreten“, schreibt Max Christoff, Engineering Director für Google Chrome, in einem Blogeintrag.
Auch in diesem Jahr hätten viele Organisationen den Umstieg auf Windows 10 geplant. Aufgrund geänderter oder neuer Prioritäten hätten 21 Prozent der Organisationen diesen Schritt aber noch nicht abgeschlossen. Die Supportverlängerung für Chrome gebe betroffenen Unternehmen die Gewissheit, ihren Mitarbeitern einen sicheren und produktiven Browser anbieten zu können.
“ IT-Teams können auch die vorhandenen Unternehmensfunktionen und den künftigen Fahrplan von Chrome nutzen, einschließlich unserer fortgesetzten Investitionen in Cloud-Management, Sicherheitsfunktionen für Unternehmen und unserer Pläne, sich über die verschiedenen Betriebssystemversionen hinweg enger in das breitere Ökosystem zu integrieren.“
Microsoft unterstützt Windows 7 bereits seit Januar 2020 nicht mehr. Unternehmen haben allerdings – gegen Bezahlung – noch Zugriff auf erweiterte Sicherheitsupdates für Windows 7. Das Angebot gilt bis Ende 2022 und ist auf Windows 7 Professional und Enterprise beschränkt.
Laut aktuellen Zahlen von Net Applications, die sich auf Oktober 2020 beziehen, greifen derzeit noch mehr als 20 Prozent der Nutzer von Windows 7 aus auf das Internet zu. Im Januar 2020 waren es noch 25,6 Prozent. StatCounter ermittelte indes seit Januar einen Rückgang des Marktanteils von Windows 7 von 24,9 Prozent auf 16,8 Prozent. Hinter den Zahlen der Marktforscher stehen jeweils mehrere Hundert Millionen Nutzer, die Chrome helfen, mehr als zwei Drittel des Browsermarkts zu kontrollieren.
Microsoft bietet seit Juni auch die neue, auf Chromium basierende Version seines Browsers Edge für Windows 7 an. Das Unternehmen rät vor allem Nutzern, die keinen Zugang zu den erweiterten Sicherheitsupdates für Windows 7 haben, trotz der Verfügbarkeit eines aktuellen Browsers zu Windows 10 zu wechseln. “ Obwohl Microsoft Edge dabei hilft, Ihr Gerät im Internet zu schützen, ist Ihr Gerät möglicherweise noch anfällig für Sicherheitsrisiken“, heißt es in einem Support-Artikel.
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