Nutzern in Deutschland stehen im Durchschnitt niedrigere Downloadgeschwindigkeiten im Mobilfunk- und Festnetz zur Verfügung als in Österreich und der Schweiz. Das ist das Ergebnis einer Studie des Speedtest.net-Betreibers Ookla. Die besten Werte erzielte demnach die Schweiz.
Für die Studie wurden Messdaten über einen Zeitraum von zwölf Monaten vom dritten Quartal 2019 bis zum dritten Quartal 2020 ausgewertet. Nutzern in der Schweiz standen während der gesamten Zeit die höchsten Downloadgeschwindigkeiten zur Verfügung. Beispielsweise stand ihnen dort im vergangenen Quartal im mobilen Internet mehr als 150 Mbit/s zur Verfügung, in Österreich nur knapp über 100 Mbit/s und in Deutschland deutlich unter 100 Mbit/s.
Beim Festnetz-Breitband-Internet sind die Unterschiede zwischen den Ländern der DACH-Region jedoch geringer als beim mobilen Internet. Während Deutschland in den gesamten zwölf Monaten der Studie stets knapp unter der Marke 50 Mbit/s bleibt, steigt der Wert für die Schweiz von unter 60 auf knapp über 60 Mbit/s. Beim mobilen Internet haben Nutzer jedoch während des gesamten Studienzeitraums Zugriff auf ein mindestens doppelt so schnellen Zugang wie in Deutschland.
„Die drei Länder der DACH-Region (Deutschland, Österreich und die Schweiz) sind zwar kulturell miteinander verbunden, aber die Leistungsfähigkeit des Internets ist sehr unterschiedlich“, heißt es in der Studie. So belegte die Schweiz im internationalen Vergleich im Bereich Mobilfunk im September 2020 Platz 12. Österreich landete auf Platz 20, Deutschland nur auf Platz 35.
In einem Punkt ist Deutschland jedoch in der Region führend: bei der Zahl der Städte mit 5G-Installationen. In Deutschland waren es der Studie zufolge 2311, in Österreich 1104 und in der Schweiz 554. Setzt man die Zahl der Installation jedoch ins Verhältnis zur Zahl der Einwohner, ist Österreich beim 5G-Ausbau führend und Deutschland wieder das Schlusslicht.
Bei den Downloadgeschwindigkeiten im Festnetzt sicherte die Schweiz laut Ookla weltweit Platz 4, Deutschland Platz 29. Zudem war die Schweiz das einzige Land in der Region, das bei Download- und Upload-Geschwindigkeit im Festnetz denselben Wert erreichte, nämlich durchschnittlich 110,09 Mbit/s. In Deutschland mussten sich Nutzer mit durchschnittlich 25,84 Mbit/s zufrieden geben, in Österreich sogar mit lediglich 18,42 Mbit/s.
Der Anbieter mit dem schnellsten mobilen Internet war in Deutschland im dritten Quartal die Deutsche Telekom, gefolgt von Vodafone, 1&1 und O2. Als Top-Festnetz-Anbieter stufte die Studie indes Vodafone ein, vor der Telekom und O2.
Die Studie zeigt aber auch, dass mit dem von Ookla ermittelten Speed Score auch die Bewertung des Internetanbieters steigt – das Unternehmen mit den schnellsten Zugängen wird von seinen Kunden auch am besten beurteilt. Allerdings gibt es hierzulande eine Ausnahme von dieser Regel: Vodafone verfügt mit 103,57 Punkten im Festnetzt über den höchsten Speed Score, mit 2,9 Punkten jedoch über die schlechteste durchschnittliche Bewertung. Selbst O2, das den niedrigsten Speed Score im Festnetzt erreichte, wurde höher bewertet als Vodafone.
Die Daten für die Studie sammelte Ookla über sein Angebot Speedtest.net. Nutzer können darüber die Download- und Upload-Geschwindigkeit ihres Anschlusses, egal ob Festnetzt oder mobil – messen. Dabei erfasst Ookla neben der IP-Adresse auch den Internetanbieter. Zudem können Nutzer angeben, wie wahrscheinlich es ist, dass sie ihren Anbieter weiterempfehlen.
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