Burnout und Depression in der IT-Branche vorbeugen

Die IT-Branche ist ein Bereich, in dem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hohen psychischen Belastungen ausgesetzt sind. Nicht selten kommt es dabei vor, dass sie an der Volkskrankheit Burnout erkranken.

In der IT-Branche treffen hohe Anforderungen auf einen chronischen Fachkräftemangel. Das sorgt für Stress, vor allem, weil viele Abteilungen in großen und kleineren Firmen unterbesetzt sind und mit einer Flut an Aufgaben konfrontiert werden. Für alle Beteiligten ist es deshalb wichtig, sich richtig zu schützen und einem Burnout richtig vorzubeugen.

Burnout oder nicht?

Der Burnout wird meistens erst erkannt, wenn es bereits zu spät ist. Deshalb ist es wichtig, Anzeichen zu erkennen und bereits frühzeitig etwas dagegen zu unternehmen, denn es sollte im Bestfall erst gar nicht so weit kommen.
Die meisten Beschwerden treten schleichend ein und lassen sich wohl erst nach einer gewissen Zeit bemerken. Dazu gehören unter anderem:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Magen-Darm-Erkrankungen, für die keine organische Ursache zu finden ist
  • Verminderte Leistungsfähigkeit
  • Lust- und Antriebslosigkeit
  • Rückzug aus dem sozialen Leben
  • Innere Leere
  • Verlieren eines Sinnes

In letzter Instanz hilft dann meist nur eine Psychotherapie, allerdings sollte bereits vorher eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen sein. Wer seine Arbeitskraft zu spät absichern will, hat unter Umständen Probleme überhaupt von Versicherern angenommen zu werden.

Pausen setzen und einhalten

Oft ignorieren wir die Anzeichen von Körper und Geist, die uns sagen, dass wir eine Pause brauchen. Das können beispielsweise Müdigkeit und Abgeschlagenheit sein. Spätestens dann sollten wir uns eine kurze Auszeit gönnen. Grundsätzlich ist es jedoch wichtig, immer wieder kleinere Ruhephasen in den Arbeitsalltag zu integrieren und sie zu etablieren. Auch wenn wir sie vielleicht nicht immer für nötig halten, tun sie uns dennoch gut.
Regelmäßige Pausen können nicht nur einen Burnout verhindern, sondern steigern zudem die Leistungsfähigkeit. Wer sich alle 60 Minuten eine fünfminütige Auszeit gönnt, ist in der Lage bessere Arbeit zu leisten. Die Zeit kann für eine kurze Entspannungsübung, einen kleinen Spaziergang oder Ähnliches genutzt werden.

Eigene Bedürfnisse erkennen

Wenn der Körper früher nach einer Pause verlangt, dann gilt es diesem Verlangen nachzugeben. Die eigenen Bedürfnisse sollten erkannt und nicht im Arbeitseifer unterdrückt werden. Ähnlich wie bei Durst oder Hunger sollte dem Gefühl nicht zu lange widerstanden werden.
Oft fühlen wir uns in diesen Momenten erschöpft und unkonzentriert. Hier ist es besser eine Minute durchzuatmen, die Augen zu schließen und Abstand von der Arbeit zu bekommen. Nach dieser Minute sieht die Welt garantiert wieder anders aus.
Aber auch andere Bedürfnisse sollten nicht untergehen im Stress des Arbeitsalltags. Wichtig ist es hier, dass Betroffene auf ihren Körper und ihren Geist hören, um dem Burnout zu entgehen. Denn solche Bedürfnisse können sich ebenfalls zu Burnout-Warnsignalen entwickeln.

Bild: unsplash.com, © Nik Shuliahin

Gesunde Ernährung

Bei Menschen, die viel Arbeiten, leidet oft die Ernährung darunter. Meist muss es schnell gehen und schnell bedeutet leider häufig ungesund. Es wird auf Fertiggerichte oder Fast Food zurückgegriffen. Viel besser wäre es stattdessen frisch zu kochen und sich auf für das Essen selbst Zeit zu nehmen.
Wichtig ist zudem eine gesunde Ernährung. Laut der DGE, also der deutschen Gesellschaft für Ernährung, sollte man sich dazu an 10 einfache Regeln halten. Auf dem Speiseplan sollten dabei vor allem Obst und Gemüse stehen. Etwa fünfmal pro Tag sollten sie auf den Teller kommen. Ergänzt wird das Ganze durch tierische Produkte, wie Milch, Käse und Eier. Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten liefern die Energie.
Auf Fleisch sollte weitestgehend verzichtet werden. Nicht häufiger als dreimal pro Woche sollte Fleisch gegessen werden. Einmal pro Woche darf auch mal Fisch serviert werden. Daneben sollte immer der Wasserhaushalt im Auge behalten werden. Mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit sollten pro Tag getrunken werden.

Sport zum Abbau von Stress

Es gibt wohl kein besseres Mittel, um Stress abzubauen. Sport schafft eine sofortige Erleichterung, bereits beim geringsten Signal einer mentalen Erschöpfung. Am besten geeignet sind Ausdauersportarten, wie beispielsweise Jogging oder Fahrradfahren. Dabei wird der Stress in Bewegungsenergie umgewandelt. Gleichzeitig tun wir damit etwas für unsere Gesundheit und für die Figur. Pro gelaufenen Kilometer werden im Schnitt etwa 77 Kalorien verbraucht.

Entspannungsinseln im Alltag schaffen

Der Alltag in der IT-Branche kann sehr anstrengend und fordernd sein. Deshalb ist es wichtig, dass nicht nur Pausen, sondern auch der Feierabend eingehalten wird. Der sollte im besten Fall so gestaltet sein, dass dabei etwas wartet, auf das man sich freuen kann. Das muss nicht immer etwas Großes sein. Oft reicht ein leckeres Abendessen oder eine kleine Unternehmung, wie beispielsweise ein Kinobesuch. Solche kleinen Inseln können beruhigend wirken und den Geist nachhaltig entspannen.

Gesunder Schlaf

Mit einem stressigen Alltag kommen oft die Schlafprobleme. Ein- oder Durchschlafschwierigkeiten sind dann an der Tagesordnung. Hier hat man selbst jedoch ebenfalls einen großen Einfluss, wenn eine gesunde Schlafhygiene gepflegt und eingehalten wird. Dazu gehört unter anderem auch die Dauer des Schlafs. Die ist jedoch von Person zu Person unterschiedlich. Beispielsweise können einerseits bereits sechs Stunden genügen, während bei anderen sogar bis zu zehn Stunden notwendig sein können.

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